Anzahl der gefahrenen Tage | 19 | |
Gefahrene Strecke | 2032 km | |
Gesamtfahrzeit | 166 Stunden | |
Durchschnittsgeschwindigkeit (gesamt) | 12 km/h | (mit Pausen) |
Durchschnittsgeschwindigkeit (effektiv) | 14,7 km/h | (ohne Pausen) |
Durchschnittsgeschwindigkeit (alleine) | 18,8 km/h | (erste & letzte Etappe) |
durchschnittliche Strecke pro Tag | 107 km | |
durchschnittliche Fahrzeit pro Tag | 8 ¾ Stunden | |
längste Fahrzeit eines Tages | 13 Std. | (am Tag 3) |
höchste Anzahl km an einem Tag | 174 | (am Tag 1) |
geringste Anzahl km an einem Tag | 58 | (am Tag 5) |
höchster Durchschnitt pro Tag | 20,7 km/h | (am Tag 13) |
die meisten Höhenmeter an einem Tag | 1009 m | (am Tag 18) |
Ich konnte die Tour wie geplant in der vorgegebene Zeit abschließen. Ohne gesundheitliche Probleme, keine Pannen oder sonstige Schäden.
Das zu enge Zeitfenster dieser Tour, sowie der Verzicht auf Rad-lose Tage waren jedoch unbefriedigend. Es wären mindestens 4 Wochen notwendig gewesen. Auf der Route gab es so viel zu Sehen, so dass ich ernsthaft daran denke, Teile der Route noch einmal zu befahren. Aber dann mit Ruhetagen für das Sight-Seeing!
Der Versuch gemeinsam eine extrem lange Tour zu fahren kann als gescheitert betrachtet werden, denn dies kann ganz offensichtlich nicht lange gut funktionieren, wenn Personen mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit zusammen treffen. Ein gemeinsames Hobby, wie in unserem Fall das Liegeradfahren reicht nicht für die Harmonie aus. Das Problem ist wohl in der menschlichen Individualität zu suchen. Jeder möchte sein eigenes Tempo fahren. Offensichtlich ist jeder für sich alleine auch leistungsfähiger als unter dem Zwang der Anpassung.
Bereits während meiner D-Tour im Vorjahr hatte ich einschlägige Erfahrungen mit der miserablen Beschaffenheit vieler Radwege gemacht. In meinem Bericht hatte ich dies sicherlich auch ausreichend publik gemacht. Offensichtlich will niemand wahr haben, was er nicht selbst gesehen / erlebt hat. Die Kopfsteinplaster waren wiederholt nervig. Es ist jedoch mehr als eine Frechheit, wenn man Radfahrer zur Benutzung zwingt indem man alternative Wege für Radfahrer sperrt (Beispiel Mecklenburg-Vorpommern). Oft kann man sich als Radfahrer nur entscheiden entweder einen ausgeschilderten Radweg mit Off-Road Qualität zu benutzen oder auf risikoreichen Straßen zu fahren. Gegen schlechte Radwege hilft ein robustes Rad, aber gegen rücksichtslose Autofahrer hilft wohl nur beten?
Es war von Anfang an nicht geplant, die Tour mit "Motor-Hilfe" (Pedelec) zu fahren. Nicht umsonst führte die Tour überwiegend durch das "flache" Norddeutschland. Ich hatte mir vor der Tour überlegt, das Pedelec-Hinterrad wieder gegen das "alte" Hinterrad, also ohne Motor auszuwechseln. Dies hätte einschließlich Akku etwa 5 kg an Gewicht gespart. Ich habe mich jedoch dafür entschieden den Motor für die Tour nicht auszubauen. Der wesentliche Grund war eine Rückfall-Option gegen potenzielle gesundheitliche Probleme zu haben.
Ein Hilfsmotor ist ideal um auf Steigungen die Knie zu entlasten. Jeder Langstrecken-Radfahrer weiß, dass schmerzende Knie zu einer Qual werden können. Schmerzende Knie werden durch die Dauerbelastung, besonders in Verbindung mit einer zu niedrigen Trittfrequenz verursacht. Gegen eine zu niedrige Trittfrequenzen hilft eine optimale Schaltung und Training.
Aber in Norddeutschland trifft man eher selten auf lange massive Steigungen, anders wie zum Beispiel in den Mittelgebirgen. Dafür kommt der Wind immer von vorne. Und der bläst den ganzen Tag, so dass bei mangelhafter Kondition ein Akku nicht weit reicht. Es waren Tages-Etappen von weit über 100 km geplant. Die Alternative, deswegen mehrere Akkus mitzunehmen kommt einer Motorrad-Tour gleich und entspricht nicht der Idee des sportlichen und umweltfreundlichen Reisen! Ein weiterer vernachlässigter Aspekt ist, dass für das Fahren auf schlechten Wegstrecken (siehe oben "Radwege in Deutschland") ein erheblich höherer Energieaufwand erforderlich ist.
Für die Kondition ist neben dem Training auch eine angepasste Ernährung während der Tour wichtig. Der Körper hat dabei einen deutlich erhöhten Energieverbrauch wie im normalen Alltag. Bei täglichen kurzen oder Radtouren mag eine gesunde (vegetarische) Ernährung ausreichend sein. Aber während einer so langen Tour geht es bei einer unzureichenden Ernährung an die körperlichen Reserven. Nach wenigen Tagen ist der "Akku" des Körpers tief entladen und ein Leistungseinbruch vorprogrammiert. Hier gegen helfen wohl auch nur persönliche Erfahrungen um abschätzen zu können wie viele Kilometer man sich zumuten darf.