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Letzte Aktualisierung: 25.02.2025

e-Blog - Meine Erlebnisse mit einem Elektroauto (Teil 5)

Vorwort

In diesen Blog berichte ich darüber wie viel Fahrfreunde mit einem umweltfreundlichen Auto aufkommt. Aber auch welche Probleme und Widerstände sich einem umweltbewusstem Autofahrer entgegen stellen.


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23. Jan. 2019 - Bei der HU durchgefallen

Mein eUP! war 5 Jahre alt. Der Tacho zeigt etwa 63.000 km. Die Technik funktioniert bisher völlig problemlos. Die Reichweite des Akkus lag temperaturbedingt (viel Strom für die Heizung) aktuell bei 120 km.

Heute war TüV Termin. Die Plakette wurde verweigert, weil die Bremsscheiben verrostet sein! Man erkennt keinen Rost wenn man durch die Felgen schaut. Die normalen Bremsen werden nur für Notfälle benötigt weil die übliche Bremserei über die Rekuperation erfolgt. Das Auto hat wie alle anderen Autos ein ABS, so dass die Räder auch bei einer Notbremsung nicht blockieren würden. Aber Bremsscheiben sind ganz offensichtlich die Lizenz zum Gelddrucken für Werkstätten. Zum anderen muss man sich fragen, warum wird bei Elektroautos solch ein Schrott verbaut?

Ich fühle mich abgezockt!

Nachtrag

Ich habe daraufhin in einer kleinen Marken-freien Werkstatt neue Bremsscheiben einbauen lassen. Der Mechaniker meinte dazu, dass es bei Deutschen Autos normal sei, dass die Bremsscheiben so schnell unbrauchbar werden. Aber bei Autos aus Fernost hätte er noch nie die Bremsscheiben auswechseln müssen.

Die Wiederholung der HU habe ich gleich anschließend in der Werkstatt durchführen lassen. Dem Sachverständigen musste ich dazu erst einmal eine kleine Einweisung in die Bedienung eines Elekroautos geben. Trotzdem wäre es beinahe zu einem Schaden gekommen, weil er nicht mit der starken Beschleunigung beim Anfahren gerechnet hatte.

4. Juni 2019 - Klimaanlage defekt!

Es wird Sommer. Dank der hohen Temperaturen wird nach dem Laden wieder die altbekannte Reichweite von etwa 140 km angezeigt. Der Akku zeigt offensichtlich noch keinen Kapazitätsverlust.

Die Car-Net App beweist sich weiterhin als ständiges Ärgernis. Ich verwende sie deshalb nur noch selten. Und wenn ich sie dann doch einmal wirklich dringend benötige, dann ist sie unbrauchbar: wegen der ständigen saublöden Updates ist jedesmal das Passwort neu einzugeben. Weil aber das Passwort ständig geändert werden muss, kann sich kein Mensch merken, was das letzte Passwort war. Also muss man jedesmal ein neues Passwort anfordern. In der dafür benötigten Zeit hätte man dreimal zum Auto laufen können um die Klimaanlage von Hand einzuschalten. Wie kann man so eine schwachsinnige App programmieren?

Jetzt denke ich, dass die App vielleicht bewusst so ein Sch ... ist, denn so bemerkt man nicht gleich das wirkliche Problem, und zwar, dass die Klimaanlage gar nicht funktioniert!

Es hatte an dem Tag etwa 30 Grad und nach 15 Minuten Fahrt bei eingeschalter Klimaanlage fühlte es sich im Auto an, als wenn es immer noch wärmer wird. Daheim habe ich dann mit einem Thermometer die Lufttemperatur gemessen. Ob die Klimaanlage eingeschaltet war oder nicht, immer wurde die gleiche warme Luft geblasen. Jetzt macht sich die Garantieverlängerung wieder einmal bezahlt.

18. Juni 2019 - Elektroauto Irrsinn

In der Spiegel-Online kann man lesen, dass der Strom für Geländewagen oft billiger ist als für Kleinwagen. Weiter heißt es: Wer sein Elektroauto an öffentlichen Säulen laden will, erlebt mitunter böse Überraschungen - das bestätigt eine Recherche der Stiftung Warentest. Bei den Preisen herrsche Chaos.

Das habe ich bereits vor mehr als einem Jahr festgestellt. Wem kann es noch wundern, dass nichts gegen diese Fehlentwicklungen getan wird? Es regiert nicht der Verstand, sondern nur der Lobbyismus.

21. Juli 2019 - Tödliches Elektroauto?

Der Tag fing merkwürdig an. Stromausfall im gesamten Haus. Bei der Ursachensuche lokalisierte ich schnell ein Problem in der Garage. Die Ladeeinrichtung meines Elekroautos blinkte, was nichts gutes bedeuten konnte. Ich konnte keinen Grund für das vermeintliche Problem entdecken. Der Akku war randvoll geladen. Ich hatte aber ein ungutes Gefühl.

Marder

Zwei Stunden später stand Gartenarbeit im Programm. Beim Zurückschneiden des "Urwalds" wäre ich beinahe auf ein totes Tier gestiegen, offensichtlich ein Wiesel (Foto), also so etwas wie ein kleiner Marder. Es lag nur unweit von der Garage entfernt.

Jetzt ging es mir durch den Kopf, was der wahrscheinliche Grund für den Stromausfall war. Das Tier hat offensichtlich irgendwo an meinem Elektroauto genagt und einen Stromschlag erhalten? Dadurch hatte der Fehlerstrom-Schutzschalter in der Hausinstallation ausgelöst. Was Menschenleben rettet, war für das Tier wohl zu viel. Es konnte sich offensichtlich noch mit letzter Kraft aus der Garage flüchten, bevor es verendete. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen.

Nach einer Fahrt von etwa 20 km funktionierte das Laden in der Garage wieder problemlos, es liegt offensichtlich kein permanenter Schaden vor. Mal schauen, ob beim nächsten Werkstatttermin Spuren von Marderbissen entdeckt werden.

5. Mai 2020 - Corona geschädigtes Navi

Wegen der Corona-Einschränkungen ist bei mir das Autofahren auch fast vollständig eingeschränkt. Wegen Home-Office entfällt die tägliche Fahrt ins Büro ganz und für die restlichen Fahrten reicht das Fahrrad. Ich bin während der letzten zwei Monate weniger als 200 km gefahren. Aber wenn das Fahren dann doch einmal notwendig wurde, dann funktionierte das "Maps & More" Navi nicht.

Das Navi zeigte das Symbol für leere Batterie an und erst nach einigen Minuten Fahrt die Position in der Karte. Es war effektiv unbrauchbar. Die Ursache war ganz offensichtlich nicht nur das Alter des Navi, sondern auch das extreme Verhältnis zwischen Stand- und Fahrtzeit. Die Batterie wird nicht mehr ausreichend geladen. Sie dient offensichtlich dazu, damit das Navi auch bei abgestellten Fahrzeug GPS-Satelitten empfängt um beim Losfahren sofort navigierten zu können.

Auch wenn ich bei meinen Kurzstrecken das Navi nicht wirklich benötige und die installierten Karten von Anfang an veraltert waren, so nervte es mich gewaltig. Aber deswegen wollte ich auch nicht mit dem Auto in die Werkstatt.

Erstaunlicherweise ließ sich das Navi öffnen, so dass ich den Akku identifizieren (361-00051-02) und danach googeln konnte. Bei akku-wechsel.de fand ich etwas passendes: "Akku für Garmin dezl 560LMT, dēzl 560LT und dezl 650LM / 361-00051-02 / LKW-Navigationsgerät", Preis 11,90€. Drei Tage später lag der neue Akku im Briefkasen. Der Einbau war für mich kein großer Akt und das Navi funktionierte anschließend wieder auf Anhieb. Trotzdem meine Warnung: wer keine Elektronik-Fachkenntnisse besitzt, der sollte den Wechsel nicht selber vornehmen!

22. Aug. 2021 - Weiterhin Navi-Probleme und 12V-Akku Fehler

Der neue Akku im Navi sorgte nur für kurze Zeit für Abhilfe. Er war nach wenigen Wochen ebenfalls wieder tiefentladen, so dass das Navi nach dem Einschalten nur unendlich lange den Startbildschirm anzeigte.

Das gesamte "Maps & More" Navi war somit unbrauchbar.

Nachdem ich das Navi aus dem Auto genommen und sehr lange an ein USB-Ladegrät angeschlossen hatte, kann endlich wieder Leben herein.

Um weitere Tiefentladungen zu vermeiden schalte ich das Navi jetzt vor der längeren Nichtbenutzung des Autos AUS (standardmäßig wird es nur auf Stand-by geschltet).

Keine befriedigende Lösung - aber was kann man schon anderes tun mit derartigem werksseitigen "Schrott"?

Dabei fällt mir ein, dass bereits seit ewiger Zeit im Tacho die Fehlermeldung "12V Akku - Werkstatt!" angezeigt wird. Bisher konnte trotz mehrmaliger Werkstattbesuche die Ursache nicht gefunden werden.

Nachtrag

Während einer der nächsten Inspektionen wurde der 12V-Akku erneuert. Die VW-Werkstatt verlangte dafür den dreifachen Preis, wie ich kurz zuvor für den gleichgroßen Akku des Rasentraktors gezahlt habe.

August 2023 - Fahren mit Sonnenenergie

Dank der neuen PV-Anlage auf den Dach kann ich fast ausschließlich mit Sonnenenergie 🌞 fahren.

Es könnte ja alles so einfach sein. Wenn schon Sonnenenergie, dann sollte das Auto nur bei ausreichender Sonne geladen werden. Theoretisch könnte man das Laden per Handy aus- und einschalten. Aber die Car-Net App funktioniert seit ewiger Zeit nicht mehr. Der Versuch mit einer Smart-Home Lösung scheiterte, weil nach dem Einschalten des Stromes das Laden nicht wieder automatisch startet, sondern immer erst nach dem Auf- und Zusperren der Autotüren.

November 2023 - Navi-Karten-Update

Endlich konnte ich ein Karten-Update beim "Maps & More" Navi ausführen. Ich hatte es zufällig in einer versteckten Ecke der VW-Websites entdeckt. Die Karten sind von 2021. Damit hat das jahrelange Fahren über (laut Navi) grünen Wiesen ein Ende.

Februar 2024 - ... er läuft und läuft und läuft

Mein eUP! ist mittlerweile über 10 Jahre alt. Betreffend des e-Antriebs (Motor, Batterie) ist nach fast 100.000 km alles noch bestens. Die Reichweite ist (zumindestens) im Sommer nur unmerklich geringer wie vor 10 Jahren. Wahrscheinlich kann ich es dem schonenden Laden an der Steckdose in der Garage verdanken. Das Schnellladen habe ich mangels Ladesäulen so gut wie nie nutzen können.

FCKSUV

Nach 10 Jahren würde ich mir ja gerne ein neues Auto leisten, aber es gibt keine Alternative zum handlichen eUP! .
Auf der Heckklappe sagt der Sticker "FCK SUV" wohl alles ...

Also gibt es keinen Grund mich vorerst vom eUp! zu trennen.

Aber alle zwei Jahre wieder beim TÜV der Ärger mit den verrosteten Bremsen, wovon offensichtlich fast alle e-Autos betroffen sind.

Juni 2024 - Fluch und Segen der Hitze

Der Klimawandel macht offensichtlich auch der Technik zu schaffen. Ich wollte am Morgen mit dem eUP! fahren. Doch oh Schreck, die Ladevorrichtung blinkte rot. Der Akku war nicht voll geladen, so dass es für die geplante Fahrt nicht reichten würde. Jetzt wäre eine Schnellladesäule in der Nähe recht. Aber dazu müsste ich mindesten 20 km fahren und hoffen, dass sie nicht besetzt ist.

Also in der Garage das Laden mit erhöhter Leistung neu starten und warten ...
Nach einigen Minuten blinkte die Ladevorrichtung erneut rot.
Der Grund war eine Überhitzung des Steckers. Zehn Jahre lang hatte ich dieses Problem nicht, aber jetzt bei einer Temperatur von etwa 30 Grad.


Was bei niedrigen Temperaturen ein Problem ist, das ist bei hohen Außentemperaturen von Vorteil: Der Stromverbrauch des eUP! betrug bei diesen hohen Temperaturen bei Fahrten auf der Landstraße weniger als 10 kWh/100km. Also etwa 40% weniger wie im Winter bei gleicher Fahrweise.

November 2024 - Brief vom Zollamt

Ich wunderte mich, im Briefkasen fand ich ein Schreiben vom Zollamt. Was habe ich mit dem Zoll zu tun? Nach dem Öffnen erfuhr ich, dass es dabei um die Steuer für mein e-Auto ging. Jetzt erinnerte ich mich wieder, dass mir das Zollamt am Anfang des Jahres eine Mahnung gesendet hatte, weil ich die fällige Kfz-Steuer nicht gezahlt hätte. (Die Steuerbefreiung für e-Autos gilt nur 10 Jahre lang.) Ich konnte mich nicht daran erinnern, zuvor jemals einen Steuerbescheid erhalten zu haben. Die Behörden sind nun einmal nicht so schnell.


In dem Schreiben wurde angeboten, dass ich die Abbuchung der Kfz-Steuer von meinem Konto beantragen könne. Dazu musste ich mich im ZollPortal registrieren, wozu ich mich per Online-Ausweis anmelden musste. Nach mindestens einer Stunde und vielen Emails vom Zollamt war es endlich geschafft.

Januar 2025 - Wieder einmal war eine HU fällig

Mein eUP! ist jetzt 11 Jahre alt. Das bedeutete, dass wieder einmal eine HU fällig war. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre hatte ich kein gutes Gefühl, denn jedes mal wurden die rostenden Bremsen beanstandet. Ich hatte mir deswegen überlegt, das Auto vorsorglich in eine Werkstatt zu geben und dort die HU machen zu lassen. Es war mir jedoch bewusst, dass mich das einige hundert Euro kosten würde, auch wenn keine wirklichen Mängel vorhanden wären. Wegen der rostenden Bremsen hatte ich mir mittlerweile aber angewöhnt, besonders bei feuchtem Wetter die Rekuperation abzuschalten, so dass die Bremsen trocken gefahren werden.


Also buchte ich bei der nächsten TÜV-Prüfstelle einen Termin. Während ich den kostenlosen Kaffee trank, fuhr ein Prüfer mein Auto in die Halle. Ich konnte ihn durch ein Fenster beobachten, was er mit meinem eUP! alles anstellte. Unter anderem rüttelte er auf einer Hebebühne kräftig an den Rädern. Dann besprach er sich mit einem Kollegen. Konnte er nicht glauben, dass an einem 11 Jahre alten Auto nichts zu finden ist? Nach einer kleinen Ewigkeit endlich die Erlösung, denn mein eUP! erhielt eine neue Plakette.😊


Ursprünglich hatte ich es nicht geplant, den eUP! so lange zu fahren. Aber erstens könte ich mit einem neuen Auto nicht wirtschaftlicher fahren und zweitens wird zur Zeit kein e-Auto angeboten, dass meinen Bedürfnissen entspricht.


Bei den winterlichen Temperaturen und meinen überwiegenden Kurzstrecken ist die angezeigte Reichweite albtraumhaft. In meinem Blog vom Februar 2015 hatte ich bereits von den gleichen Winterreichweiten berichtet. Also wirklich nichts Neues. Und bei neuen e-Autos soll der kältebedingte Reichweitenverlust häufig noch dramatischer sein.

Februar 2025 - Luftprobleme

Bereits vor 10 Jahren hatte ich über das Problem des Reifendruckprüfens bei e-Autos berichtet. Vor einigen Tagen kam ich drauf, dass ich es ewig lange nicht mehr getan hatte. Ich fuhr deshalb zu einer Tankstelle. Anders wie von früher gewohnt, gab es dort jedoch nicht mehr die tragbaren Luftdruckprüfgeräte. Abseits befand sich eine große Kiste, mit der man außer Staubsaugen auch offensichtlich den Luftdruck prüfen könnte? Ich war wohl zu blöd 😯, um die Bedienungsanleitung zu verstehen. Auch hätte ich eine Münze einwerfen sollen, wobei ich aber nie Kleingeld bei mir habe. Also fuhr ich unverrichteter Dinge heimwärts.


Daheim parkte ich mein Auto in der Einfahrt (vor allem wegen der warmen Sonnenstrahlen ☀️) und holte die große Fahrradluftpumpe. Die zeigte - wie bereits befürchtet - dass der Druck in allen Reifen viel zu gering war. Also musste ich pumpen. Bereits beim ersten Rad war mir dabei schon gut warm geworden. Was beim Fahrrad in wenigen Sekunden erledigt ist, das dauert beim Auto eine Ewigkeit. Ein Nachbar kam vorbei und stellte die Frage, ob alles in Ordnung sei? Ich lasse es offen, ob er die Frage auf mich oder das Auto bezog.

to be continued ...


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