Letzte Aktualisierung: 16.09.2018
In diesen Blog berichte ich darüber wie viel Fahrfreunde mit einem umweltfreundlichen Auto aufkommt. Aber auch welche Probleme und Widerstände sich einem umweltbewusstem Autofahrer entgegen stellen.
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Zwecks einer Dienstreise war wieder einmal das Parken im Münchner Flughafen angesagt. Auf der Website Flughafen München - Elektro- und Hybridfahrzeuge konnte man nachlesen, dass im Parkhaus P20 12 Parkplätze für Elektroautos zur Verfügung stehen. Bei meinem ersten Elektroauto Parkversuch (siehe meinen Elektroauto-Blog vom 12. Februar 2014) waren es nur vier Parkplätze. Als ich am Morgen so gegen 7 Uhr ankam, waren bereits 4 Elektroauto-Plätze belegt (2 BMW i3, 1 Tesla, 1 Audi). Weil ich kein unnötiges Risiko eingehen wollte (die Sicherung der Steckdose könnte vielleicht abschalten), wählte ich im Ladekabel die kleinste Stromstärke. Wegen des späten Rückfluges würde meine Parkzeit mindestens 14 Stunden dauern und bis dahin würde der Akku für die Heimfahrt auf jeden Fall ausreichend geladen sein.
Vor meinem Rückflug von Dresden nach München hatte ich nach dem Check-In viel Zeit. Ich 'spielte' zum Zeitvertreib mit meinem Smartphone (schon allein um nicht gegenüber den anderen wartenden Passagieren aufzufallen, alle hatten nichts besseres zu tun ...). Ich startete die Car-Net eRemote App. Zunächst zeigte die App ewig lange keine Daten an. Das Flughafen Wifi war offensichtlich zu langsam, wahrscheinlich war es völlig überlastet. Ich aktivierte versuchsweise den Datenmodus des Handy-Funknetz und siehe da, jetzt klappte es zufriedenstellend. Die Temperatur in München betrug nur 5°. Es war die ideale Gelegenheit um die Klimatisierung zu aktivieren und so nach der Ankunft in München in ein warmes Auto einsteigen zu können.
Doch oh Schreck, die Car-Net eRemote App zeigte den Hinweis "Keine Stromversorgung"! Auch die Reichweite war mit 117 km verdächtig niedrig. Ich trat meinen Heimflug mit gemischten Gefühlen an.
Zurück in München war die Erklärung für die Car-Net App Meldung "Keine Stromversorgung" schnell gefunden: der Stecker meines Ladekabels steckte nicht mehr in der Steckdose. In "meiner" Steckdose steckte jetzt der Stecker eines Mercedes Hybrid (siehe Bild). Dessen Fahrer hatte ganz offensichtlich kurz vor 14 Uhr mein Ladekabel heraus gezogen, denn alle anderen Fahrzeuge standen bereits schon am Morgen da. Es waren auch genügend freie Steckdosen vorhanden, so dass man nicht von einer "Notmaßnahme", sondern von einer rücksichtlosen Hinterpfotzigkeit ausgehen muss! Mir kam dabei lediglich der Gedanke: Je größer das Auto, desto größer das A ... hinter dem Steuer.
Wegen der nur unvollständig geladen Batterie war die Heimfahrt im doppelten Sinne eine wahre Zitterpartie. Wegen der fehlenden Sicherheitsreserve wählte ich vorsichtshalber den ECO+ Mode. Das bedeutet mit max. 90 km/h auf der Autobahn und ohne Heizung zu fahren. Während der Fahrt beobachtete ich mit Sorge die angezeigte Restreichweite und die vom Navi angezeigten restlichen Kilometer bis Daheim. Auf Steigungen sank die Differenz unter 10 km. Auf dem letzten Kilometern ging es vorwiegend bergab, so dass ich mit 18 km Restreichweite und kalten Füßen die heimatliche Garage erreichte.
All dieser Stress wäre vermeidbar gewesen. Auf der Fahrt durch München bin ich an mehreren Schnellladestationen vorbei gekommen - jedoch etwa vier Stunden nach Geschäftsschluss, bzw. ich hätte nicht die passende Plastikkarte dabei gehabt!
Nachtrag vom 6. Jan. 2016: Fahrt mit dem eUP! nach München. Zuvor hatte ich mich im Internet betreffend des aktuellen Status der Münchner Ladestationen 'aufgeschlaut'. Bei einem VW-Händler konnten wir an einer CCS Ladestelle innerhalb von 10 Minuten kostenlos 'vollstromen'. Auf der Heimfahrt hatten wir viel Spaß beim 'Abziehen'. Dazu passt der Mitfahrer-Kommentar: 'man spürt, dass der Strom nichts gekostet hat.'
Der Pressedienst des Landratsamt Bad Tölz - Wolfratshausen veröffentlichte unter der Überschrift "Elektroautos: Zahl der Zulassungen steigt moderat" die aktuelle Zulassungsstatistik. Unter den fast 100.000 Kraftfahrzeugen im Landkreis befanden sich Mitte September 2015 nur 75 Fahrzeuge mit Elektromotor. 24 mehr wie im Vorjahr. Relativ gesehen eine Steigerung von etwa 50%, aber absolut gesehen weiterhin eine verschwindende Anzahl. Bayernweit gab es nur 4.820 "reine" Elektrofahrzeuge. Erschreckend ist, dass es sich bei 42% aller Fahrzeuge im Landkreis um Diesel-Stinker handelte.
Die Statistik sagt leider nichts über Gründe der schleppenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen aus. Ein wesentlicher Grund ist mit Sicherheit die fehlende Infrastruktur für die Elektromobilität im Landkreis. Ich habe mir wieder einmal die Mühe gemacht und die Ladestationen im Landkreis analysiert:
Um es vorweg zu nehmen, es gab weder eine frei zugängliche noch eine Schnell- Ladestation!
Bad Tölz: 4 Ladestationen, man benötigt (an der Sparkassse) entweder eine spezielle RFID Karte, (bei den Stadtwerken) einen Vertrag mit einem bestimmten Stromversorger, oder muß ein Hotelgast, bzw. Baumarktkunde sein.
Wolfratshausen: 3 Ladestationen, vor der Loisach-Halle nur mit RFID Karte eines bestimmten Stromversorgers. Ein schlechter Witz: die Ladestation befindet sich auf einem kostenpflichtigen Parkplatz, so daß die Parkgebühren die Stromkosten übersteigen. Eine weitere Ladestation der Stadtwerke war zum Zeitpunkt meiner Analyse als defekt gemeldet, sowie auch nur per Münzautomat zu benutzen. Die dritte Ladestation ist nur mit Spezialschlüssel oder nach telefonischer Anmeldung nutzbar.
Weitere Lademöglichkeiten in den anderen Orten des Landkreises muß ich hier erst gar erwähnen, da sie alle rein privat sind und nur Hotelgästen oder Kunden zur Verfügung stehen.
Das Fazit lautet somit, umweltbewußte Autofahrer werden im Landkreis Bad Tölz - Wolfratshausen weiterhin stark ausgebremst. Ein umweltpolitisches Notstandsgebiet ...
Mir war schon immer alles suspekt was Versicherungen anbetrifft. So war ich deswegen nicht weiter verwundert als das Schreiben mit der alljährlichen Beitragserhöhung im Briefkasten lag. Normal wäre es, wenn sich nach einem schadensfreien Verlauf der Beitrag verringert - aber diese Regel gilt nicht für Elektrofahrzeuge!? Auf meine Beschwerde hin bekam ich lediglich die Antwort, dass "eine Beitragsanpassung unumgänglich" sei.
Es herrscht hier offensichtlich die Denkweise, dass wenn sich jemand den Luxus eines umweltfreundliches Autos leisten kann, dann kann man ihn auch abzocken.
Es soll ja immer noch Menschen geben, die den Klimawandel abstreiten. Dabei ist der Klimawandel schon längst da. Ein untrüglicher Beweis dafür sind wohl die immer häufigeren Unwetter. Ich fahre seit über 25 Jahren die gleiche Strecke und kann mich nicht daran erinnern, dass diese früher schon einmal wegen Unwetterschäden gesperrt war.
Heute blies der Wind wieder einmal "etwas" stärker. Ich stand deswegen gegen 6 Uhr plötzlich vor einer Straßensperre. Dahinter lagen umgestürzte Bäume. Super! Warum wurde die Straßensperre oder wenigstens ein Hinweis nicht bereits am letzten Abzweig einrichtet? Ich musste nicht nur einen Umweg, sondern auch ewig weit zurück fahren. Mir kamen dabei etliche ahnungslose Autofahrer und ein Linienbus entgegen - wie viele unnötige Tonnen CO2 dabei erzeugt wurden kann sich jeder selbst ausmalen. Später meinte ein Kollege dazu, die Straßensperre wäre wohl im "Weißbier-Rausch" aufgestellt worden ...
Nach dem Umkehren überlegte ich mir kurz, ob ich nicht besser gleich bis nach Hause zurück fahren sollte und den eUP! gegen unseren "Notfall-Benziner" austausche. Obwohl ich befürchten musste dass es am Abend mit der Reichweite knapp wird bin ich trotzdem mit dem eUP! zum Büro gefahren. Vorsichtshalber im ECO-Mode und somit ohne Heizung. Was tut man nicht alles für den Klimaschutz? Zu meinem Glück waren keine weiteren Umwege zu fahren, so dass ich am Abend die heimische Ladestation - trotz aktivierter Reichweiten-Warnung - sicher erreichte.
Es gibt immer wieder Entdeckungen die nicht nur genial sondern auch simpel sind. So konnte man vor ein paar Tagen im POSTILLION von ein Mann lesen, der seit Wochen sein Elektroauto nicht mehr an die Steckdose zum Laden stecken musste. Dank eines genialen Tricks. Viele Erfinder haben sich schon seit mindestens 100 Jahren vergeblich darum bemüht ...
Diesen Tipp bekam ich von einem Freund (ebenfalls Elektromobilist). Er hat sich das notwendige Teil bereits in seinen CityEL einbauen lassen. Die Nachrüstung wäre bei seinem Mobil total problemlos gewesen. Er testet schon seit Wochen die Reichweite.
Ich habe auch bereits bei meinem Autohändler nachgefragt, ob es für meinen e-UP! so ein spezielles Zubehörteil gibt, bzw. ob er es mir sofort einbauen kann. Leider hat er wegen des Diesel-Skandals auf absehbare Zeit keine Termine frei. Deshalb die Frage an die Leser meines Blogs: Wer kann mir helfen so ein Teil für den e-UP! zu beschaffen?
Vom eUP! gibt es nicht viel Neues zu berichten. Er läuft und läuft und läuft und läuft und ....
Oder doch? Es ist eigentlich nicht besonders erwähnenswert, aber unser eUP! war im vergangenen Jahr das meist gefahrene Auto der Familie. Alle Familienmitglieder schätzen (nach anfänglicher Skepsis) den genialen Fahrkomfort eines Elektroautos.
Nach dem 'Dieselgate' zweifelt niemand mehr an der Zukunft der Elektromobilität. Es gibt Prognosen, dass Elekroautos in etwa 2 Jahren betreffend Anschaffung und Betrieb kostengünstiger wie konventionell angetriebene sein werden. Hier ein sehr interessierter Link zu diesem Thema: 'Angriff auf die Jobmaschine'. Elektroautos sind nicht nur einfacher, sondern auch besser ...
Mein perönlicher Optimismus geht deswegen dahin, dass es in absehbarer Zeit auch in der Politik und Wirtschaft ein wirklich spürbares Umdenken betreffend der Schaffung der dazu notwendigen Infrastruktur (Ladestationen, e-Mobil Parkplätze, usw.) geben wird.
Auch im Jahr 3 meiner E-Mobility werde ich wieder an der eRUDA teilnehmen. Dank meiner frühzeitigen Anmeldung mit der 'runden' Startnummer '300'.
Die Kritiker der Elektromobilität bemängeln die mangelhafte Altagstauglichkeit der Elekroautos weil die Reichweite zu gering ist und weil es zu wenige Ladestationen gibt. Anfang dieser Woche hatte ich so ein zweifelhaftes Erlebnis, durch welches sich die Kritiker wieder voll bestätigt sehen können.
Vor ein paar Tagen bot sich mir die Gelegenheit einem Elektroauto-Interessenten die Altagstauglichkeit meines eUP! zu beweisen. Was lag näher als dies im Rahmen einer ganz normalen Fahrt als Berufspendler zu demonstrieren.
Der dazu vereinbarte Tag begann jedoch mit Temperaturen im Bereich von -10°C. Schon nach wenigen Kilometern zeigte die Reichweitenanzeige weniger als 100 km an - also mehr als 20 km weniger wie bei normalen Temperaturen. Um zu verhindern, dass sich Eisblumen auf den Scheiben bilden sparte ich nicht mit der Heizung. Ich dachte mir, kein Grund zur Panik, denn bei meinem Volkswagen-Händler in München gibt es eine Schnellladestationen. Auch hatte ich mich vorsorglich erkundigt, ob diese am Abend betriebsbereit sei. Man konnte mir das zwar nicht garantieren, aber ...
Es war etwa 20:30 Uhr, als wir uns in München auf den Heimweg machen wollten. Die Reichweitenanzeige zeigte eine restliche Reichweite von 49 km an - zu wenig um bei Temperturen unter Null normal heinmwärts fahren zu können. Voller Optimismus steuerte ich trotz des kleinen Umwegs die Schnellladestationen des Volkswagen-Händlers an.
Hier standen mindestens 50 Volkswagen und ein einzelner BMW. Ausgerechnet dieser BMW blockierte "meine" Schnellladestation! Am Display der Schnellladestation war erkennbar, dass der BWM bereits vollgeladen war, aber weit und breit war kein Mensch zu sehen, der die Schnellladestation wieder frei macht.
Ich musste meinem Beifahrer jetzt "beichten", dass ich zu optimistisch war und wir jetzt erhebliche Probleme mit der Heimfahrt haben werden. Ich überlegte kurz, ob ich einen Umweg einlege um unser Glück bei anderen Münchner Volswagen-Händlern zu versuchen oder gar bei den Schnellladestationen am BMW-Werk im Münchner Norden? Aber welche Chance würden wir haben, wenn BWM seine Autos bereits beim Volkswagen-Händler aufladen lässt?
Das Thermometer zeigte etwa -5°C. Bisher war ich im Normal-Modus mit Heizung gefahren. Meine Erfahrung sagte mir, dass die Reichweite im ECO+ Modus soeben ausreichen würde. Wir hatten zum Glück Winterstiefel und Handschuhe dabei. Was hinderte uns das Abenteuer zu wagen? Wenn es blöd laufen würde, dann müssten wir das Elekroauto stehen lassen und für die letzten Kilometer ein Taxi rufen.
Zunächst lagen erst einmal 22 km Autobahn vor uns. ECO+ Modus, Geschwindigkeitsregler auf Tempo 80 und nur ganz gelegentlich die Frontscheiben-Heizung einschalten. Zu dieser Zeit blieb uns der Stress drängelder LKW Fahrer auch erspart. Auf halber Strecke kam prompt die Warnung, dass die Restreichweite nur noch 30 km beträgt. Bei der Ausfahrt von der Autobahn wurde noch eine Reichweite von etwa 15 km angezeigt. Der Weg bis nach Hause betrug jedoch noch etwa 20 km! Zunächst ging es erst einmal etwa 2 km abwärts, so dass sich die Reichweiten-Anzeige Dank der - wenn auch schwachen - Rekuperation erholte. Ich lies meinen Beifahrer vor seiner Haustür aussteigen. Er ersparte mir jeglichen Kommentar zu dieser "Horrorfahrt". Ich bin mir jedoch ziemlich sicher, dass er seinen Diesel so schnell nicht gegen ein Elektroauto austauschen wird.
Etwa 3 km vor der heimischen Garage zeigte das Display die ultimative Warnung, dass bald nichts mehr gehen wird und kündigte "Komforteinschränkungen" an. Als Elektromobilist hat man starke Nerven. Da es auf der restlichen Strecke vorwiegend bergab ging erreichte ich die rettende heimische Ladestation mit einer Restreichweite von 5 km und freute mich auf eine heiße Dusche um wieder warm zu werden.
Die spätere Auswertung eines der ersten Fahrabschnitte des Tages (Bild oben) zeigt, dass etwa 40% der Batteriekapazität für die Heizung verbraucht wurde. Während der "Sparfahrt" (Bild unten) waren es immer noch fast 20% vom Stromverbrauch.
Kostenlos Stromtanken hört sich zwar toll an. Wie mein Beispiel zeigt wird dies jedoch lediglich von Schmarozern ausgenutzt, welche zudem noch die ohnehin knappen Ladestationen in unnötiger Weise blockieren. So hat die Elektromobilität keine Chance für einen Durchbruch.
Gestern und Heute herrschte im südlichen Oberbayern eine extreme Föhnwetterlage bei der das Thermometer stellenweise auf bis etwa 20°C kletterte. Viele Mitmenschen klagen bei derartig extremen Wetteränderungen über Kopfweh, aber einem Elektromobilisten kann es nur freuen. Dank der angenehmen Temperaturen spart man viel Energie für die Heizung.
Der plötzliche Temperaturanstieg erlaubt einen direkten Vergleich wie viel Strom wirklich für die Heizung verbraucht wird. Die Screenshots zeigen Car-Net Aufzeichnungen von 4 Fahrten, jeweils die gleiche Strecke wobei die Innentemperatur jeweils auf sparsame 19°C eingestellt war. Einmal am 15.02.2016 bei Temperaturen knapp über Null (mit Schneeregen) und das zweite Mal Heute (22.02.2016) bei Temperaturen von etwa 15°C am Nachmittag.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass eine 10 Grad niedrigere Außentemperatur etwa 2 KWh/100 km mehr Strom kosten (siehe 'Nebenverbrauch AUX'). Bezogen auf den Verbrauch des Motors sind es etwa 16%. Verständlicher sind dagegen die etwa 20 km mehr oder weniger Reichweite am Ende des Tages.
Anmerkung: Wer auch die anderen Daten vergleicht dem fällt auf, dass die Fahrzeit am Nachmittag des Föhntags 6 Minuten länger dauerte - wegen der Staus, denn viele Autofahrer verlernen bei Föhn das Fahren. Trotz der Staus mit Stopp and Go Verkehr war der Verbrauch des E-Motor sogar etwas geringer. Dies beweist deutlich, dass ein Elektroauto auch bei schwierigen Verkehrsbedingungen im Vergleich gegenüber konventionellen Autos erheblich umweltfreundlicher ist.
Im letzten Jahr führte die Bergische Universität Wuppertal im Rahmen eines Forschungsprojekts eine Umfrage zur Alltagsfreundlichkeit der Elekromobilität durch. Ich war einer von 213 Fahrern und Haltern von Elektrofahrzeugen die befragt wurden. Jetzt konnte man die ersten Ergebnisse nachlesen. Interessant war, dass sich die Teilnehmer recht gleichmäßig zwischen Großstadt und ländliches Umfeld aufteilten, sowie dass die meisten Fahrzeuge als Erstfahrzeug täglich genutzt werden. über 95% der Teilnehmer würden sich erneut ein Elektrofahrzeug anschaffen. Die meisten Kritikpunkte hagelte es im Bereich der Dienstleistungen. Von den Versicherungen wurden z.B. angepasste Tarife und mehr Transparenz gefordert.
Mehr dazu kann hier gelesen werden: emotal.de. Es sind weitere Umfragen geplant.
"NUR 213" Teilnehmer werden jetzt einige Leser anmerken. Ich denke man muss diese Zahl in Relation setzen. Die Umfrage bestätigt meine eigenen Erfahrungen. Beschämend ist die Kritik an den Versicherungsleistungen. Ich denke mir oft, wenn es nach den Versicherungsmanagern gehen würde, dann würden wir uns heute noch nur mit Pferdefuhrwerken fortbewegen ...
Die Leser meines Blog werden sich wahrscheinlich schon gefragt haben warum hier seit Wochen über nichts Neues berichtet wird. Es gibt ganz einfach nichts wirklich Neues. Das Fahren mit dem eUP! gehört nach über 30.000 km zur Routine. Im Sommerhalbjahr stellt sich auch die Reichweiten-Frage nicht. Das Car-Net hat wieder einmal Wochenlang nicht funktioniert (es wurden stets nur die Fahrdaten vom 7. Juli angezeigt). Ohne erkennbare Ursache oder durchgeführte Maßnahme (Termin mit der Werkstatt war schon vereinbart) funktionierte es dann plötzlich wieder richtig.
Die Situation der Ladestationen hat sich auch nicht spürbar verbessert. Das Bild zeigt meinen eUP! an einer Ladesäule vor der Loisachhalle in Wolfratshausen. Es bestand für mich keine wirkliche Not dort zu laden, aber es konnte auch nicht schaden wenn man ohnehin parken muss und eine der seltenen Ladesäulen gefunden hat. Für diese Ladesäule benötigt man eine RFID Karte des Stromversorger eON. Das Laden ist über eine normale Schuko Steckdose oder mit einem Typ 2 Ladekabel möglich, welches die meiste Zeit ungenutzt im Kofferraum liegt. Der Ladevorgang ist relativ einfach, sofern die Ladesäule in Ordnung ist und man die Hinweise auf dem Display der Ladesäule versteht und beachtet:
Das Vollladen würde per Typ2 Ladekabel über 5 Stunden lang dauern, wobei die Parkgebühr 0,20 € pro ½ Stunde kostet. So lange musste ich aber nicht warten.
Die eRUDA 2016 ist inzwischen Geschichte. Sie fand - trotz meiner frühzeitigen Anmeldung - ohne mich statt. Ich hatte am Morgen ganz einfach keinen 'Bock' darauf nur zum 'Spaß' zwei Tage in der Gegend herum zu fahren. Ich habe das schöne Spätsommerwetter lieber anders genutzt. Damit habe ich der Umwelt sicherlich einen größeren Gefallen getan ...
Das Car-Net nervt nur noch! Ab Mitte Juni funktionierte es wochenlang nicht (siehe meinen Blog vom 27. Juli). Ich hatte mich zu früh gefreut, denn kaum hatte ich den Werkstatttermin abgesagt, da trat der gleiche Fehler erneut auf. Ob es derzeitig funktionieren würde weiß ich nicht. Volkswagen hat inzwischen alles umgeprempelt. Für den Car-Net Zugang ist eine neue Anmeldung erforderlich. Und auf dem Smartphone müsste ich - wieder einmal - die App updaten. Ich habe die App lieber ganz gelöscht und muss mich nicht weiter darüber ärgern.
Inzwischen wurde wieder eine neue Car-Net App veröffentlicht. Bevor ich mir die nervig lange Installation zumute habe ich zunächst die Kommentare bei Google Play gelesen. Hier einige Zitate: "Das Problem besteht auch mit der neuesten Version weiterhin: Seit einigen Wochen werden ... die Parkposition und der Kilometerstand nicht mehr aktualisiert, ... Diverse Versuche auf diesen Fehler hinzuweisen, blieben von VW völlig ohne Reaktion, ..." - "Seit dem letzten Update wird statt leicht zu merkender PIN ein kompliziertes Passwort verlangt. ... Aber auf einer App fürs Handy, bei der man es jedes Mal eingeben muss, relativ praxisfern ..." - "Wenn mein Auto wirklich dort stehen würde, wo die App behauptet, müsste ich die Polizei rufen und es gestohlen melden" - "Die Jungs von VW sollten mal bei Opel schauen. Lieber gar nichts anbieten wie so ein Schmarrn." - "Poorly developed. Very frequent server downtime, connection and starting the heating is very slow, never works when everyone needs it to start the heating like in wintertime."
Keine Frage - das hat mir gereicht um von einer Installation abzusehen. Was mich dabei am meisten ärgert ist, dass Car-Net bereits vor etwa zwei Jahren schon einmal relativ gut funktionierte. Und jetzt? Man muss wirklich fragen, warum ist man bei Volkswagen unfähig akzeptable Software zu entwickeln?
Die Aussentemperatur betrug heute etwa 5°C. Die geplante Fahrt nach München und zurück war wegen des Stromverbrauchs für die Heizung und der deswegen stark reduzierten Reichweite grenzwertig. Meine Frau hatte bereits gedroht nur mit einer Wolldecke mitzufahren. Das Vorwärmen war nicht möglich weil das Car-Net seit einem halben Jahr nicht nutzbar ist. Desweiteren gleicht auch Ende 2016 das Finden einer nutzbaren Schnellladestation immer noch einem Lotteriespiel. Also wählten wir für diese Fahrt lieber unseren Erstwagen mit Verbrennungsmotor. In München wählte ich Interessehalber eine Route vorbei an einigen Volkswagen-Händlern mit einer Schnellladestation. Alle waren mit Dauerparkern belegt! Ein schlechter Witz - mit dem Elektroauto wären wir heute nicht wieder heim gekommen, obwohl die gesamte Fahrstrecke weniger als 100 km betrug!
Hatte Volkswagen nicht erst vor ein paar Tagen die Elekromobilitätsoffensive angekündigt? So wird das wohl nichts!
Mein eUP! ist inzwischen 3 Jahre alt. Der Kilometerstand beträgt derzeitig etwa 40.000 km. Das bedeutete, Mitte Januar war erstmalig eine HU, sowie eine größere Inspektion fällig. Beides war kein Problem. Keine Mängel. Auf der Rechnung für die HU waren dann tatsächlich auch keine Kosten für eine Abgasuntersuchung berechnet worden.
Die Car-Net App funktionierte bereits seit September nicht mehr. Mitte Dezember wurde ich neugierig und erneuerte (endlich) meinen Car-Net Zugang per Intermet Browser. Dort waren jedoch zunächst keine Fahrdaten sichtbar, obwohl der eUP! fast täglich in Benutzung war. Ende Dezember waren plötzlich und unerwartet die Fahrdaten eines Tages sichtbar. Merkwürdig! Genau an diesem Tag war ich mit dem eUP! durch eine Waschstraße gefahren. Aber zu früh gefreut. Ich reklamierte deswegen die Probleme bei der Volkswagen Kundenbetreuung. Nach einer Woche bekam ich eine Rückantwort mit der Entschuldigung, "dass wir Ihnen erst jetzt antworten". Es wurde dabei noch einmal wiederholt alle Daten nachgefragt, die ich bereits beim ersten Mal angegeben hatte. Wieder etwa eine Woche später die nächste Rückfrage, dass "fuer eine weitere Analyse ein Screenshot des angezeigten Fehlers mit aktuellem Zeitstempel erforderlich" sei.
Inzwischen hatte ich jedoch die Gedult verloren und meine Werkstatt mit der Fehlersuche beauftragt. Wegen der HU und Inspektion war ohnehin ein Werkstatttermin notwendig.
Von der Werkstatt (= Händler meines eUP!) bekam ich ungefragt einen kostenlosen Ersatzwagen gestellt. Es war ein relativ neuer eUP!. Ich konnte ihn gleich mehere Tage lang nutzen. Dies war für mich schon alleine interessant um festzustellen, ob die Akku-Kapazität meines eUP! nachgelassen hat. Dies fiel ausgerechnet auch in die wohl kälteste Woche dieses Winters. Ich kam jeweils Abends mit einer angezeigen Restreichweite von nur etwa 15 km in der heimischen Garage an. Zwischen meinen eigenen eUP! und dem relativ neuen Ersatzwagen war war unter vergleichbaren Bedingungen kein spürbarer Unterschied feststellbar.
Gegen Mittag des dritten Werkstatttages erhielt ich den Anruf von der Werkstatt, dass ich meinen eUP! wieder abholen kann. Sie hätten die "On-Board-Unit" ausgewechselt und das Car-Net würde wieder funktionieren. Daheim konnte ich dann tatsächlich die Fahrdaten des Tages abrufen. Es war eine Probefahrt seitens der Werkstatt sowie meine etwa 40 km lange Heimfahrt sichtbar. Der Nebenstromverbrauch (für die Heizung) betrug dabei etwa 50% des Stromes für den Motor! Ein paar Tage später erhielt ich eine Mitteilung vom Volkswagen Versicherungsdienst. Die Verlängerung der Neuwagengarantie hatte sich wahrlich bezahlt gemacht.
Der Versuch die aktuelle Car-Net App auf meinem Smartphone zu installieren scheitert an der Meldung "Ihr Gerät ist für diese App nicht geeignet". Dabei besitze ich ein relativ neu wertiges Smartphone. Ich frage mich deshalb, was für einen Sch... programmiert man bei Volkswagen?
Ich kann das Car-Net deswegen nur per Internet Browwser nutzen - was wohl nicht ganz den Werbeversprechen von Volkswagen entspricht ...
Ich nutze den eUP! jetzt seit 3 Jahren als Pendler zwischen Wohnung und Büro. Die Firma wechselte inzwischen den Standort, so dass die Reichweite besonders im Winter sehr knapp wurde. Bei Temperaturen unter Minus 5 Grad habe ich vorsichtshalber lieber unser Benzinauto benutzt.
Der Deutsche Bundestag hatte im letzten Spätsommer beschlossen, dass sich Arbeitgeber am Aufbau einer Ladeinfrastruktur beteiligen sollen und dass dazu u.a. der Ladestrom nicht zu den zu versteuernden Leistungen zählt. Ich bat deshalb die Geschäftsführung zu prüfen, ob eine Einrichtung von Stellplätzen für Elektroautos möglich sei. Dies wurde dann unverzüglich befürwortet. Die Stellplätze sollten in dem von der Firma gemieteten Bereich des Parkhauses errichtet werden. Vom Vermieter kam dazu die spontane Gegenfrage, warum NUR zwei Elekroauto-Stellplätze geplant seien?
Die Realisierung dauerte dann etwa ein viertel Jahr. Das Hauptproblem war, dass zur Installation der Kabel und Steckdosen in der Konstruktion des Parkhaus keine Löcher gebohrt werden dürfen. Der beauftragte Installateur hat deswegen alles in Klemmtechnik realisiert. Seit einigen Tagen (und bei Frühlingshaften Temperaturen) ist es jetzt so weit. Ich kann jetzt meinen eUP! auch tagsüber laden und muss besonders im Winter keine Staus oder Umleitungen mehr befürchten.
Die Steckdose blieb den anderen Mtarbeitern im Unternehmen natürlich nicht verborgen. Ich musste mir deshalb schon diesbezügliche Bemerkungen anhören. Meine Standardantwort lautet dazu, dass niemand neidisch sein muss, denn es darf sich jeder ein Elektroauto kaufen ...
Das wesentliche Argument ist jedoch, dass ich damit die Energiewende unterstütze. Ich kann jetzt die (nur) tagsüber anfallende Wind- und Sonnenergie direkt nutzen.
Die zu meinem Wohnort nächst gelegene Autobahn-Raststätte verfügt inzwischen über eine Schnellladestation. Und in der Zeitung war zu lesen, dass der Gemeinderat eines Ortes durch den ich täglich zweimal fahren muss, die Errichtung von zwei Ladestationen plant.
In meinem letzten Post habe ich geschrieben, dass ich jetzt endlich mein Elektroauto tagsüber am Arbeitsplatz laden darf. Dabei "tanke" ich den Stromverbrauch für den morgentlichen Weg zur Firma nach (etwa 40 km). Die Firma und ich unterstützen so die Energiewende, denn Elektroautos sind nur dann CO2-neutral wenn die (nur) tagsüber anfallende Wind- und Sonnenergie genutzt werden kann. Ich bekomme deswegen Bemerkungen zu hören wie: "Ich beantrage jetzt auch eine Dieselsäule für meinen Stellplatz." Oder: "Ist es notwendig, dass Sie ihr Auto jeden Tag auf Kosten der Firma laden?" Es herrscht ganz offensichtlich noch viel Unkenntnis betreffend der Elektromobilität. Deswegen liste ich hier einmal die Fakten auf.
Um die realistischen Kosten zu ermitteln habe ich mir die Langzeit-Verbrauchswerte meines eUP! der letzten Wochen aus dem Car-Net geholt:
Verbrauch | KWh pro 100 km | KWh effektiv bei 40 km |
---|---|---|
Motor | 13,6 | 5,4 |
Nebenverbrauch (Heizung) | 2,4 | 1,0 |
Rekuperation (Rückgewinnung der Bremsenergie) | -2,9 | -1,2 |
Gesamt | 13,1 | 5,2 |
Auf Grund meiner bisherigen Stromverbrauchsmessungen (siehe Blog vom 14. Juni 2015) betragen die Ladeverluste etwa 15%, so dass ich aus dieser Steckdose pro Tag 5,2 KWh x 1,15 = 6,0 KWh Strom sauge.
Eine andere (grobe) Berechnung des Stromverbrauchs sieht wie folgt aus: Ich habe den Ladestrom auf den kleinst möglichen Wert von 6 A eingestellt. Die Ladedauer beträgt dabei etwa 5 Stunden.
Daraus errechnen sich: 6A x 230V x 5h = 6,9 KWh
Anmerkung: Der Unterschied dieser zwei Werte erklärt sich u.a. aus den höheren Stromverbrauch für die Heizung am Morgen. Anhand der Kurzzeitdaten aus dem Car-Net sieht man, dass sich bei Frost am Morgen und Sonnenschein am Nachmittag ein Unterschied im Nebenverbrauch von 3 bis 4 KWh/100km ergibt.
Den Industriestrompreis nehme ich hier mit 15 Cent an. Das macht bei 7 KWh täglich etwa 1 (ein) €. Wenn man diesen Betrag in Relation zu den Lohnkosten setzt, dann befindet man sich im Promillebereich. Weil der Strompreis für Privathaushalte etwa doppelt so hoch wie für die Industrie ist, spare ich täglich etwa 2 €.
Zum Vergleich: Was würde die gleiche Fahrt mit einem (sparsamen) Verbrennungsmotor-Auto kosten? Dazu nehme ich einen Verbrauch von 6,5 Liter/100 km und einen Kraftstoffpreis von 1,40 € an: 6,5 / 100 x 40 x 1,4 € = 3,64 €, also fast das doppelte.
Trotzdem spare ich nichts, denn auf Grund der hohen Anschaffungskosten des Elektroautos zahle ich stets drauf. Aber wenn alle so denken würden, dann würden Dampfmaschinen heute noch immer dem Stand der Technik entsprechen ...
Es sind seit der letzten Reparatur nicht einmal 6 Monate vergangen und das Car-Net funktioniert wieder einmal nicht.
Seit Tagen wird als Parkposition die heimatliche Garage angezeigt, sowie als Fahrdaten die vom 12. August. Im Car-Net Portal sieht man, dass die letzte Aktualisierung am Morgen des 14. August erfolgte.
Am meisten ärgert mich dabei, dass ich für eine Leistung gezahlt habe die ich nicht nutzen kann. Gerade jetzt in der Sommerhitze wäre das zuverlässige Aktivieren der Klimatisierung per Remote Control wünschenswert.
Seit Monaten existiert eine Schnellladestation an der A95 Raststätte Höhenrain. Ich bin schon oft vorbei gekommen. Letzte Nacht hatte ich aber bei angezeigter Restreichweite von 20 km das dringende Bedürfnis die Gelegenheit zum Stromtanken auszuprobieren.
Mit Ausnahme von vielen LKWs waren der Parkplatz und insbesonders die Stellpätze vor der Ladesäule frei. Im Schein der Parkplatzbeleuchtung war die Ladesäule unübersehbar, auch das seitliche Display war gut beleuchtet. Allerdings waren die auf der Ladesäule angebrachten Bedienungshinweise ohne Taschenlampe (Handy) nicht lesbar. Ich konnte den mittleren der drei Ladekabel als "CCS" identifizieren und an meinem eUP! anstecken. In das Display der Ladesäule kam Leben, es knackte einige Mal in der Ladesäule und schon wurde die Ladeanzeige am eUP! grün. Im Tacho die Anzeige, dass das Laden 20 Minuten dauern würde. Tagsüber Zeit genug für eine Tasse Kaffee, aber jetzt nicht. Ich setzte mich ins Auto und schaute was es Neues im Handy gibt.
Nach etwa 15 Minuten wurde es mir zu langweilig. Zudem reichte der bis dahin geladene Strom mehrfach um bis nach Hause zu kommen. Also den Ladevorgang abbrechen. Wie gewohnt versuchte ich den Ladestecker mit der Fernbedienung zu entriegeln. Keine Reaktion. An der Ladesäule konnte ich in der Dunkelheit keinen Hinweis finden was zu tun ist. Unter dem Display ein großer Push Button. Ich drücke drauf und schon konnte ich den Strecker abziehen.
Weiterfahrt mit gutem Gefühl ... die Akkukapazität steht trotz des Abbruchs auf voll.
Das Bild zeigt meinen eUP! an der Schnellladestation einer Autobahn-Raststätte.
Kaum war das Ladekabel angesteckt, da war mein E-Auto und ich von einer Menge Schaulustiger umzingelt.
Ein E-Auto an der Ladesäule zu sehen ist für viele Mitmenschen ganz offensichtlich noch immer ein aufregendes Ereignis. - Oder interessierten sich die Schaulustigen in Wirklichkeit nur für die Fahrerin im Dirndl? (ich war aud dem Rückweg vom Münchner Oktoberfest)
Nach 15 Minuten war die Batterie voll geladen und ich von den neugierigen Blicken erlöst.
Seit einem Werkstattaufenthalt vor ein paar Tagen war das Car-Net wieder nutzbar. Es wurde zum wiederholten Mal das "Steuergerät" ersetzt.
Die Bilder zeigen Screenshots von der aktuellen Car-Net App. Die Fahrdaten werden jetzt wieder aktualisiert. Obwohl das Auto bereits seit fast 6 Stunden mit (wirklich) verschlossenen Türen parkt werden sie von Car-Net als geöffnet angezeigt. Die Reichweite und der Ladestatus werden jedoch richtig angezeigt.
Aber warum sollte ich mich über diese Kleinigkeiten aufregen? Ich kann froh sein, dass Car-Net wenigstens ein bisschen funktioniert.
Ich hatte schon relativ lange keinen Grund mehr gehabt etwas in meinen Blog zu schreiben. Das Fahren mit meinem Elektroauto war längst zur Routine geworden. Doch Heute war ich richtig frustiert.
Man stelle sich vor, man fährt ein normales Auto mit Verbrennungsmotor und die Benzinuhr steht auf Reserve. Endlich kommt man an eine Tankstelle. Doch dort wird einem kein Benzin verkauft weil man keine gültige Kundenkarte dieser Tankstelle besitzt.
Undenkbar? So etwas kann einem als Elektromobilist täglich passieren.
Um möglichst überall Laden zu können hatte ich mir vor Jahren unter anderem eine "Kundenkarte" von e-on gekauft. Heute war es einmal wieder so weit, dass ich an einer e-on Ladesäule für ein paar Minuten lang Strom tanken wollte, um die restlichen Kilometer sicher bis nach Hause fahren zu können. Vor ein paar Wochen hatte das noch problemlos an der gleichen Ladesäule funktioniert, doch heute: "Ihre Karte ist ungültig". Super!
Ich denke mal, dass e-on einen Preis für schlechten Kundenservice verdient hat. Warum kann e-on seine Kunden nicht rechtzeitig informieren? Was ist eine "Kundenkarte" wert, die ohne Vorwarnung einfach unbrauchbar wird? Ich hatte noch einmal Glück, dass ich keinen Abschleppdienst bemühen musste.
Das sind die Momente an denen man sich überlegt, doch wieder ein Auto mit Verbrennungsmotor zu kaufen ...
Lieber Leser, bitte stelle dir vor, Du fährst mit einem Verbrennungsmotor-Kleinwagen besonders sparsam und sollst jedesmal an der Tankstelle soviel wie bei einem SUV, also 100 Euro bezahlen, egal ob nur 25 oder 30 Liter Benzin in den Tank passen.
Wenn dies eingeführt würde, dann würde ein Aufschrei durch die Nation gehen.
Das ist Utopie? Nein, das ist die traurige Realität für Elektromobilisten!
Schon auf Grund der wenigen Lademöglichkeiten werden ein Elektroautofahrende ihren Akku niemals bis zum "letzten 'Tropfen' Strom" leer fahren. Mit meinem eUP! würde ich deswegen effektiv max. 15 KWh Strom tanken können, was vielleicht einem Wert von 3 Euro entspricht (siehe auch 19. März 2017 - Stromkosten). Dennoch müsste ich bei Benutzung einer VOLKSWAGEN LEASING GMBH Ladekarte mindestens (!) das doppelte bezahlen.
Hier ein Auszug aus einem Schreiben der VOLKSWAGEN LEASING GMBH:
Die Begründung "eichrechtliche Vorgaben" ist ja wohl ein schlechter Witz. Auch steckt in der Wortwahl eine gewisse Ironie: "gerne" möchten wir Sie darüber informieren, dass Sie jetzt abgezockt werden ...
Unter dem Strich demonstriert diese Willkür ein Versagen der Politik! Die Wirtschaft hat kein wirkliches Interesse, dass sich Elekroautos stärker verbreiten.
Wenn bisher die Abrechnung nach Minuten erfolgte, dann war das noch halbwegs einsehbar. Jetzt aber besteht überhaupt kein Anreiz mehr, eine der ohnehin seltenen Ladesäulen wieder schnell freizugeben: "Was interessiert mich der leere Akku meines Nachbarn?" Von der Politik wird lautstark die Förderung der Elekromobilität verkündet, aber Elekroautos verkaufen sich wie "saures Bier". Was helfen Kaufförderungen wenn ich mit einem Elektroauto nicht mobil bin weil das öffentliche Laden eines Elekroautos immer abenteuerlicher statt einfacher wird.
Der Slogan muss wohl ironisch gemeint sein. Ich habe ihn in der zur vorgenannten Ladekarte gehörenden App entdeckt. Wenn ich mit der App die nächstgelegene Ladesäule suche, dann wird diese zwar meistens als frei angezeigt, aber mit dem Hinweis: "An dieser Station ist derzeitig eine Authentifierung durch Charge&Fuel nur für AC Ladevorgänge möglich.".
Das bedeutet, die vorhandene DC Schnelllademöglichkeit darf ich mit dieser "KEY TO MOBILITY" Ladekarten-App nicht nutzen! Ich habe viel Geld für ein Elekroauto mit Schnelllademöglichkeit bezahlt und jetzt soll ich ein stundenlanges Picknick auf dem Autobahnparkplatz veranstalten? Wenn mir während der Anfahrt zu dieser Ladesäule ein anderer Elektroautofahrer zuvor kommt oder die Ladestation defekt ist (die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch), dann kann es ein langer Tag werden. Ich sitze auf dem Autobahnparkplatz wie in einer Falle. Ich kann nicht zurück fahren und bis zur nächsten Ladesäule oder Autobahnausfahrt ist die restliche Reichweite eventuell zu gering.
Nein Danke!
Wie bereits oben geschrieben, die Wirtschaft hat kein wirkliches Interesse, dass sich Elekroautos stärker verbreiten. Die von der VOLKSWAGEN LEASING GMBH vertriebene Ladekarte stammt originär von der UTA und die möchten ganz offensichtlich viel lieber Kraftstoff verkaufen. Auf deren Website kann man effektiv nur Diesel-Tankstellen finden. Das stinkt doch zum Himmel.
Noch irgendwelche Fragen?
Hier ein Beispiel für die Realität der Abenteuerlichkeit mit einem Elektroauto eine Reise zu unternehmen.
Da wurde auf dem Rastplatz Vogtland an der A72 zwischen Hof und Chemnitz viel Geld in eine Schnellladesäule investiert. Leider ist sie meistens nicht benutzbar weil man die Dummheit und Rücksichtslosigkeit der gemeinen Autofahrer:innen nicht berücksichtigt hat. Wer kennt schon das Zusatzschild? Bei dem SUV-Fahrer kann es ohnehin nicht weiter verwundern.
Als Elektromobilist muss man deshalb nicht nur die Ladezeit abwarten, sondern auch hoffen, dass der Hackfleich-Brötchen-Verzehr dieser Zeitgenossen nicht ewig lange dauert. Wo anders könnten Elektromobilisten so lange warten? Würde er nicht an Ort und Stelle warten, dann würde der Parkplatz an der Ladesäule beim freiwerden nahtlos von einem anderem Ignoranten blockiert.
to be continued ...