Überarbeitung: 27.05.2024
Profil des 13. Tages, über das Pfitscher Joch (61 km, 930 Hm).
Die Tour über das Pfitscher Joch kannte ich bereits vom Vorjahr. Der Grund für die Wiederholung war mein Versprechen: "...wir treffen uns dann im Zillertal". So war es dann auch ...
Nach der Übernachtung im Pfitschertal war das Wetter nur unwesentlich besser als am Vortag. Wenn ich die weitere Wetterentwicklung genauer gekannt hätte, dann wäre ich wahrscheinlich einen Tag länger im Pfitschertal geblieben. Im Hotel hätte ich es noch einen Tag länger ausgehalten. Aber später ist man immer schlauer ...
Es regnete zwar nicht, aber die Wolken hingen extrem tief in den Bergen (Bild 1). Die Auffahrt zum Pfitscher Joch ist in Süd-Nord Richtung gut fahrbar. Man kann bei entsprechender Kondition immer im Sattel bleiben. Während der Auffahrt hatte es zunächst nur genieselt, doch oben war es richtig grausam. Der Nebel war so dicht, dass man sich voll konzentrieren musste, um auf dem Weg zu bleiben. Man hatte zwar die Kuhglocken in nächster Nähe gehört, aber man konnte die Kühe nicht sehen. Oben am Joch eine "Pflicht"-Einkehr im Pfitscher-Joch Haus. Nicht nur zum Aufwärmen, sondern auch um meine "Pflicht" als Postbote zu erfüllen, denn ich hatte mich zwei Tage zuvor bereit erklärt, hier einen Zimmerschlüssel abzuliefern, der versehentlich von südwärts ziehenden mitgenommen wurde. Als Dank gab einen Cappucino.
Beim Downhill vom Pfitscher-Joch hinunter ins Zillertal wollte überhaupt kein Spass aufkommen. Auf Grund des Regens war es an vielen Stellen extrem glitschig. Es kamen mir auf dieser Strecke wieder (Bericht vom Vorjahr) mindestens 20 Biker entgegen. Mit denen hätte ich nicht tauschen mögen. Am Spiegelschlag habe ich dieses Mal den (teilweise sumpfigen) Umleitungs-Trail für Mountainbiker genutzt. Letztes Jahr war es schon so spät, dass ich nur das Ziel hatte, so schnell wie möglich ins Zillertal. Dabei hielt ich das Durchfahren des Tunnel für das kleinere Risiko.
Ab Mayrhofen könnte man durchgängig den Zillertal Radweg (Bild 2) nutzen, wenn man in dann finden würde. Die Ausschilderung ist lausig, besonders wenn man schnell vorwärts kommen will. Wegen des Regens hat man kaum Lust, ständig in die Karte zu schauen. Auf der Straße erntete ich dann einige Huper, ausgerechnet von deutschen Urlaubern. Auch an dieser Stelle dafür ein Danke! (Denn so konnte ich rechtzeitig die Beine hochheben um nicht naßgespritzt zu werden.) Irgendwann habe ich den Zillertal Radweg gefunden, aber in fast jedem Ort darf man die Seite des Ziller wechseln und wenn man ein bestimmtes Ziel im Zillertal ansteuert, dann nervt das gewaltig. Ich bin dann prommt an Aschau vorbei gefahren. In Aschau dann ein "Urlaub auf dem Bauerhof" - wegen eines bereits im Vorjahr gemachten Versprechens, denn meine Schwester machte dort Urlaub. Den Bauernhof kann man weiter empfehlen, weil der Radweg direkt an der Haustür vorbei verläuft.
Profil des 14. Tages, über den Achenpass (110 km, 730 Hm), der Anstieg sieht dramatisch aus, es sind aber "nur" 400 Hm.
Der Regen hatte über Nacht endlich nachgelassen. Bereits während des Frühstücks habe ich die ersten Mountainbiker im Zillertal hinauf fahren sehen. Für mich waren es NUR noch 100 km bis nach Hause ...
Die Querung des Inntals (Bild 3) aus Richtung Zillertal zum Achensee ist von einem Biker ohne Karte fast nicht zu schaffen. Die Radwege verlaufen so kaotisch im Zick-Zack-Kurs, dass man das Vertrauen in die Ausschilderung mehr als einmal verliert. Der Radweg verläuft am südlichen Ufer des Inns bis Schloss Thurneck, dann über die Brücke und auf der nördlichen Seite wieder zurück bis nach Wiesing. Ich wollte nach Hause und keine Spazierfahrt im Inntal machen! In Wiesing beginnt die Tirol-Vital-Route. "Vital" sollte man auch sein, um den Anstieg zum Achenpass zu schaffen (siehe das Profil dieser Etappe).
Im weiteren Verlauf am Achensee entlang kann man sich dann erholen. Der Achensee (Bild 5) scheint ewig lang zu sein. Ab Achenkirch geht es dann mit überwiegenden Gefälle am Sylvenstein Stausee (Bild 6) vorbei und an der Isar entlang bis nach Bad Tölz. Zwischendrin sollte man immer wieder eine Karte griffbereit haben, da die Ausschilderung des Radweges einige Umwege verspricht. Die über 100 km lange Tagesetappe war noch einmal eine Herausforderung an die Kondition, aber wer gibt schon kurz vor dem Ziel auf?
Fazit des Alpencross 2008
Das kürzest mögliche Urteil lautet: Nächstes Jahr wieder!