Überarbeitung: 27.05.2024
Profil des 4. Tages, von Latsch bis Deutschnofen, das Seilbahn-Teilstück ist unverkennbar (86 km, 1700 Hm).
Von Latsch, durch Algund, Marling, Lana, Bozen. Dann mit der Seilbahn hoch zum Kohlern und auf Forstwegen weiter bis Deutschnofen. Dann über den Karerpass ins Fassatal bis nach Canazei.
Der Tag begann in Latsch mit Superwetter. Doch als ich mein Bike aus der Hotelgarage holte, war die gute Laune schlagartig dahin: der Hinterradreifen war platt. Erinnerungen an den Kinderstreich vom letzten Jahr kommen auf. Also erst einmal wieder aufpumpen. Doch nach 5 Minuten Fahrt war der Reifen wieder platt! Ich suche mir einen schattigen Platz für die Reparatur. Die Ursache für dieser Panne war eindeutig die miese Qualität des angeblichen Markenschlauches. Vor der Tour hatte ich alles erneuert, was wohl umsonst war!
Nach der Montage des Ersatzschlauches geht es auf dem Vinschgau Radweg weiter Richtung Meran. Nach einer knappen Stunde erreichte ich Algund. Ich wollte auf keinen Fall durch Meran fahren. Am Freibad von Algund führt eine überdachte Brücke über den Etsch. Von hier aus weiter an der Brauerei Forst vorbei nach Marling. Von Marling aus kann man nach Meran hinunter schauen und sicht freuen, dass man dem kaotischem Verkehr entkommen ist. Ab Lana führt der Radweg wieder am Etsch entlang. Er ist zwar eintönig, doch man kommt schnell vorwärts. Nur ein paar Rennradfahrer haben es eiliger. Kurz vor Bozen kam das erste Dolomiten Panorama in Sicht (Bild 1).
Es war über 30° warm, die Hitze stabd in den Straßen von Bozen und jede Ampel zeigt natürlich rot. Ich hatte deshalb nur einen Wunsch, ganz schnell wieder heraus aus Bozen! Mein Ziel war die Kohlern Seilbahn. Das GPS zeigte zwar in die Richtung (46°29'26", 11°22'06"), aber ich fand in den Straßenschluchten trotzdem nicht sofort dahin. Entweder versperrten Bahngleise, die Autobahn oder die Eisack den direkten Weg. Und alle Wegweiser waren nur für Autofahrer gedacht. Endlich, am Bahnhof finde ich den Weg zur Seilbahn. (Nachtrag 2009: es gibt im ganz westlichen Teil des Bahnhofs eine Radfahrer-Unterführung.) Nachher ist man immer schlauer: ich hätte einfach das Auto-Navi Programm nehmen und auf Fahrrad-Route stellen sollen ...
Die Seilbahn fuhr laut Fahrplan jede halbe Stunde, doch an der Kasse heißt es "in 5 Minuten", obwohl sie erst soeben losgefahren war. Super Service! Ich sollte schon einmal das Rad vorschieben. Die Fahrt zum 700 m höher gelegenen Aussichtsturm kostete (im Juli 2008) nur 3 Euro, plus 2 Euro für das Fahrrad. Dafür kann man sich nicht wirklich selbst hinauf quälen - schon gar nicht bei der Hitze.
Oben auf dem Kohlern war es angenehm kühler. Wegen der super Aussicht sollte man unbedingt auf den hölzernen Aussichtsturm steigen (siehe Bilder 2 und 3). Von hier aus geht die Tour über den Forstweg E5 Richtung Deutschnofen, das Tagesziel für Heute. Der Forstweg war zeitweise recht grausam zu fahren, so dass ich das Fahrrad immer wieder schieben musste.
In Deutschnofen (Nova Ponente) reichte es mir. Im Gasthof "Zum Stern" (empfehlenswert, Pool, Sauna, fairer Preis) mache ich erst einmal 2 Tage "Urlaub". Das am nächsten Tag durchziehende Unwetter war ein weiterer Grund für die Tourenpause. Die Nachrichten berichten am Abend über eiergroße Hagelkörner am Gardasee. Da war es wirklich besser ein festes Dach über dem Kopf zu haben.
Profil des 7. Tages, von Deutschnofen bis Canazei (46 km. 1700 Hm)
Von Deutschnofen aus auf der Straße Richtung Obereggen. Ab dem Hotel am Schwarzenbach auf dem gut fahrbaren Weg Nr. 8 bis nach Rauth. Von hier aus wieder auf der Straße hinauf (etwa 200 Höhenmeter) über Obereggen bis Bewaller Hof (Bild 7). Dann wieder auf dem Weg Nr. 8, dem Templweg bis zum Karersee. Am Karersee war plötzlich "die Hölle los". Es drängelten sich hier eine Unmenge von Autotouristen. Ich habe aber an dem See nichts besonderes entdecken können, was das Gedränge rechtfertigen würde !?
Vom Karersee weiter auf der Straße 241 zum Karerpass (1745 m). Die Steigung war recht moderat. Ich benötigte nicht einmal die kleinsten Gänge. Dann über Vigo di Fassa hinunter ins Fassa Tal (1325 m). Ab Pozza di Fassa führte ein gemütlicher Weg abseits der Straße bis Canazei (1480 m).
Spätestens im Hotel in Canazei merkte ich, dass ich nicht mehr in Südtirol war. Die Küche ist italienisch geprägt. Die kleinen Portionen des im HP-Preis (60 €) enthaltenen Mehrgänge- Menüs konnten meinen Hunger nur schwer stillen. Es war mir deshalb sofort klar, dass es mich am nächsten Tag wieder nach Südtirol führen sollte.