Mit dieser Etappe geht es das erste Mal während dieses Alpencross in die Dolomiten.
Als ich an diesem Morgen mein Bike aus dem Hotelkeller in Auer hole erwartet mich eine böse Überraschung: der Vorderreifen ist platt. Ok, kann ja mal passieren. Ich habe eh Glück, dass mir das hier passiert und nicht irgendwo auf einer einsamen Strecke. Unter der Anteilnahme anderer Hotelgäste versuche ich die Panne zu beheben. Ich kann aber beim besten Willen kein Loch im Schlauch entdecken. Also wieder zusammenbauen und mit der Standluftpumpe des Hotels anständig aufpumpen. Es muss sich wohl um einen fiesen Kinderstreich gehandelt haben. Die Luft war 2 Wochen später immer noch voll drauf.
Nach dem das Bike wieder fit war konnte ich endlich losfahren. Mein vorläufiges Tagesziel war Cavalese (1. Bild). Gleich zu Anfang der Etappe lag erst einmal ein Anstieg mit 850 Höhenmetern vor mir. Die Serpentinen der Straße Nr. 48 hinauf nach Montan kann man bereits unten von Auer (250 m) aus sehen. Die Steigung ist erträglich, der Verkehr ist jedoch mörderisch. Ganz Italien hat Urlaub und alle fahren offensichtlich in die Dolomiten ...
Ab S. Lugano (1097 m) gibt es endlich eine Alternative zur vielbefahrenen Straße. Ich fahre jedoch nicht ganz ins Fiemme Tal hinunter, sondern bleibe auf Nebenstraßen oberhalb des Tales. Das Wetter und die Aussicht sind wunderbar, so dass ich viele kleine Pausen einlege. Mein ursprüngliches Tagesziel Cavalese (Km 22) habe ich bereits zur Mittagszeit erreicht, so dass ich auf der jetzt relativ angenehm zu fahrenden Straße nach Predazzo weiterfahre.
Bei Predazzo bleibe ich auf der Straße Nr. 48 in Richtung Moena. Kurz hinter Predazzo kommt man an großen Wintersportanlagen mit Sprungschanzen usw. vorbei. (Nachtrag: inzwischen gibt es ab Predazzo einen schönen und meist schattigen Radweg ins Fassa-Tal hinauf.)
Am Ortseingang von Moena (2. Bild) sind die Berge der Rosengarten Gruppe und des Langkofel unübersehbar. Hier gefiel es mir gut und da wollte ich mir unbedingt ein Hotel suchen. Im Zentrum von Moena traf mich dann der große Schock: es scheint hier auch Tausenden von anderen Urlaubern gut zu gefallen. Hunderte von Autos quetschen sich im 'Stop and Go' Tempo durch Moena und im Zentrum waren die Straßen dicht gedrängt voll mit Menschen. Sogar für das Gelato musste man am Kiosk anstehen. (Nachtrag: inzwischen wird der Verkehr durch einen Tunnel geleitet so dass Moena 'verkehrsberuhigt' ist.)
Im dritten Hotel in dem ich Nachfrage ist ein Zimmer frei. Vom Balkon meines Zimmers im Hotel Belvedere (3. Bild) aus habe ich einen malerischen Blick auf die Berge des Rosengarten. Das Hotel hat eine super Wellness Anlage (Whirlpool und div. Sauna), die ich an diesem Tag ganz alleine für mich hatte und ausgiebig benutzen konnte. Es war eine Wohltat für die Beine nach den Touren der letzten Tage. Das Abendessen (italienische Küche) war sehr gut und meine täglichen zwei Weißbiere habe ich selbstverständlich auch bekommen. Nach Einbruch der Dunkelheit konnte ich dann noch vom Balkon des Hotelzimmers aus ein großes Feuerwerk bewundern. Das ist Urlaub!
Nachtrag: auch im Juli 2010 war ich wieder dort!
Die High-Lights meiner von Moena aus gefahrenen MTB Touren: Umrundung des Langkofel (Sella Joch, Pso. de Duron), Pso. San Pellegrino mit Pso. Le Selle (2528 m), Pso. San Nicolo (2340 m), Umrundung des Latemar mit Reiter Joch (1916 m).
Und der Wahnsinn: mit dem Liegerad (Bild rechts) bei Temperaturen um 30°C von Moena über Pso. di Valles (2031 m) und Pso. San Pellegrino (1919 m). Das Bild rechts entstand vor dem 700 Hm Downhill hinunter nach Moena auf frisch geteerter Piste ...