Claudias Jahresrückblick 2024

Was war alles in diesem Jahr? Man vergießt vieles, doch mit dem Blick in den Kalender kamen etliche Erinnerungen wieder zurück. Das Titelbild entstand beim wohl interessantesten Event des Jahres. Auch sonst drehte sich das meiste um das Radfahren.

8. Januar: Das Jahr begann mit dem Verzicht auf mein Auto. Während dieser Zeit merkte ich, wie sehr man vor allem im Winter bei Eis und Schnee auf ein Auto angewiesen ist. Vor einigen Wochen hatte eine Baggerschaufel mein Auto getroffen. Das Auto war zwar noch fahrtüchtig, aber es war eine umfangreiche Reparatur notwendig, um den Blechschaden zu beheben. Ursprünglich sollte es nur eine Woche dauern, aber dann waren es über zwei Wochen. Nach der Reparatur roch es noch wochenlang nach frischer Farbe im Auto.

13. Januar: Es stand mal wieder ein Ausbilder:innen-Treffen in Regensburg an. Mit fast 3 Stunden Verspätung kam ich endlich am Ziel an, gerade noch rechtzeitig für das gemeinsame Mittagessen. Mehr zu diesem Abenteuer in meinen Beitrag.

10. März: Wegen der Pandemie hatte das Frauennetzwerktreffen des Fahrradclubs jahrelang nicht mehr in Präsenz stattgefunden. Jetzt fand es wieder einmal in Nürnberg statt. Mir war das wichtigste dabei, die von meiner Arbeit her bekannten Frauen auch mal persönlich kennenzulernen.

10. April: Wochenlang hatte ich mich vorbereitet. Zwei Wochen vorher fand ein Probelauf statt, um vor allem die Technik der Videokonferenz zu testen. Über 100 Anmeldungen, doch dann wurde kurzfristig für den gleichen Termin eine andere Veranstaltung angekündigt, so dass nur noch etwa 3/4 der ursprünglich Angemeldeten teilnahmen. Es verlief trotzdem relativ erfolgreich, so dass ich meinen Vortrag noch einmal im Mai wiederholten sollte.

21. April: Es war ein Fahrradfest im Schneetreiben. Schon lange war ich nicht mehr so durchgefroren wie an diesem Tag. Trotz des bescheidenen Wetters fanden sich relativ viele Teilnehmer zur Kidical Mass ein, die dann im Schneeregen stattfand. Ich musste mich am Nachmittag vorzeitig verabschieden, um nicht wegen meiner nasskalten Füße krank zu werden. Es hatten sich ohnehin kaum Besucher an unserem Infostand eingefunden.

26. April: Ich war wieder als Delegierte meines Kreisverbands auf der Landesversammlung dabei. Dieses mal in Straubing. Abgesehen davon, dass die Bahn am Freitagmittag von Plattling bis Straubing extrem überfüllt war, verlief sie zumindest pünktlich. Der Lokführer begrüßte die Fahrgäste ironisch mit „genießen sie die Fahrt in vollen Zügen„.

Stadtrundgang in Straubing

Nach dem Check-In im Hotel hatte ich Zeit für einen kleinen Rundgang durch Straubing. Dabei kam ich mir vor wie der „bunte Hund“, denn mehrmals wurde mir „Hallo Claudia“ zugerufen. Anschließend nahm ich an einer Führung durch das Museum NAWAREUM teil. Es war wirklich sehenswert, man hätte einen ganzen Tag benötigt um alles richtig anzuschauen.

Am Samstag fand die eigentliche Landesversammlung im Rittersaal des Herzogsschlosses von Straubing statt. Die Heimfahrt begann damit , dass der Zug von Straubing nach Plattling Verspätung hatte und ich den Anschlusszug nach München verpasste, so dass ich fast eine Stunde lang auf dem Bahnsteig warten musste.

Mai: Es ist der Lauf der Dinge. Jedes Jahr wird man ein Jahr älter. Wenn dabei auch die Gesundheit stimmt, dann ist es ein Grund, um es mit den liebsten Angehörigen zu feiern.

Nach dem Brunch im örtlichen Café waren alle bei einem Spaziergang mit dabei. Das Wetter war ideal.

gemeinsames Selfie

2. Juli: Wie bereits in den Vorjahren besuchte ich wieder meine Mutter. Die Bahnfahrt war wieder einmal ein Horrortrip. Mehr dazu in meinem Beitrag „Nichts Neues von der Bahn

Anders wie in den Vorjahren hatte ich aufgrund des Wetters kaum Gelegenheiten für kleine Wanderungen. Zum Abschluss meiner Reise fand noch ein großes Familientreffen statt.

unser Infostand

4. August: Bereits im alten Jahr erreichte mich eine Anfrage der Stadt Bad Tölz, ob wir im Rahmen des 125 jährigen Jubiläums als „Bad“ ein Fahrsicherheitstraining durchführen möchten. Am 4. August bauten wir unseren Infostand im Bereich des Kurparks auf. Am Vor- und Nachmittag zeigten wir jeweils eine Demonstration eines Fahrsicherheitstrainings, wobei sich aufgrund des abseits gelegenen Übungsplatzes leider nur wenige Zuschauer einfanden.

Daraufhin fragte einige Zeit später eine Dame bei mir an, ob ich mit ihr ein Training durchführen könne. Sie war in Bad Tölz zur Kur. Wir vereinbarten einen Termin. Es stellt sich dabei heraus, dass ich sie wie eine Fahranfängerin zu behandeln hatte.

5. August: Wieder einmal stand (nach 2015 und 2020) die Radtour über den Loisach-Radweg bis zur Wolfratshauser-Hütte (1763 m) auf dem Programm. Die Radtour führte uns über Murnau und Garmisch-Partenkirchen bis Lermoos, von wo aus der „Aufstieg“ zur Hütte erfolgte (Bild). Von der Hütte hat man einen wunderschönen Blick auf das Zugspitz-Massiv.

Der Rückweg führte uns zunächst ins Allgäu, wobei uns in Reute ein starkes Gewitterschauer erwischte. Ich war trotz Regenjacke nass „bis auf die Knochen“. Nach der Übernachtung im Allgäu trennten wir uns. Die meisten fuhren mit der Bahn heim, aber ich wollte beweisen, dass ich mit dem Fahrrad früher daheim bin. Meine Tagesetappe mit etwa 100 km führte mich dann vorbei an Schongau bis daheim. Innerhalb dieser vier Tage radelte ich somit über 300 km. Von den Bahnfahrenden habe ich nicht erfahren können, wann sie daheim waren. Offensichtlich waren sie später daheim.

27. August: Anfang des Jahres erreichte mich eine Anfrage, ob ich bereit sei, die Begegnungsfahrt 2024 von MS-Betroffenen zu unterstützen. Die Begegnungsfahrt fand im Bereich des Starnberger Sees sowie unter anderem vor meiner Haustür statt. Mehr dazu in meinem Beitrag Begegnungsfahrt. Voraussichtlich bin ich im neuen Jahr wieder mit dabei.

6. September: Aufgrund meines Ehrenamtes im Fahrradclub war ich für zwei Tage lang bereit, den Standdienst auf der Seniorenmesse in Wolfratshausen zu übernehmen. Mehr dazu in meinem Beitrag Seniorenmesse.

mein Liegerad

18. September: Mit meinen Kolleginnen und Kollege aus dem Münchner Büro nahm ich am dies jährlichen Betriebsausflug teil. Wir trafen uns dazu am Starnberger Bahnhof. Passend zur unserer Tour um den Starnberger See trug eich das gelbe Shirt mit dem Logo „Starnberger See 2024“.

Unser erstes Ziel war das Bootshaus einer Kollegin. Weiter fuhren wir am Ufer des Starnberger Sees bis zu einem Landgasthof. Nach dem Mittagessen weiter auf die andere Seite des Starnberger Sees, wo wir uns später trennten, denn ich wollte nicht bis Tutzing fahren, von wo aus die anderen mit der S-Bahn nach München zurückfahren wollten. Zuvor müsste ich noch mein Liegerad für Probefahrten zur Verfügung stellen.

September: Einige Tage vor dem Fahrradfest bat mich ein Nachbar für ihn ein Dreirad zu montieren. Es bestand aus schätzungsweise hundert Einzelteilen und kostete mir fast einen Tag lang Arbeit. Doch es hatte sich für mich auch gelohnt, denn ich erhielt von den Nachbarn eine Tasche voll mit Geschenken. Danke!

Kidical Mass

Auf dem Fahrradfest sollten möglichst viele verschiedene Arten von Fahrrädern gezeigt werden. Ich bat deswegen meinen Nachbarn, das Fahrrad noch ein paar Tage behalten zu dürfen. Doch wie konnte ich es es zum 12 km entfernten Festplatz transportieren? Mit meinem Liegerad – einschließlich der Regenbogenfahne – wollte ich auf jeden Fall präsent sein. Dazu kam mir die Idee, das Dreirad als Anhänger hinter mein Liegerad zu montieren. Es klappte problemlos. Es war eine wirklich verrückte Fuhre, aber Spaß muss sein!

Das Fahrradfest startete mit einer Kidical Mass auf der Bundesstraße (Bild). Ich fuhr dazu mit meinem Liegerad direkt hinter dem Polizeifahrzeug um Fotos zu machen, was sich jedoch als nicht so einfach herausstellten sollte.

Erstes Oktober – Wochenende : Ich hatte mich nach über einem Jahr wieder bereit erklärt ein Seminar zu leiten. Es hatten sich dazu 16 Teilnehmer:innen angemeldet. Zuvor hatte ich mich wochenlang vorbereitet, um völlig selbstsicher auftreten zu können. Zum Seminar gehörte auch eine Fahrradtour. Ich hatte die Route zuletzt vor zwei Jahren gefahren und war mir sicher, dass ich sie aus der Erinnerung heraus leiten könnte. Doch gleich zu Anfang brachte mich eine gesperrte Straße aus dem Konzept, so dass ich improvisieren musste. Dabei habe ich den richtigen Abzweig verpasst, so dass wir umkehren mussten. Die Teilnehmer:innen haben es glücklicherweise für eine realistische Übung gehalten.

Oktober: In diesem Monat hatte ich eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Arzt- und Untersuchungsterminen. Neben meinen Routine-Untersuchungen wegen meines ehemaligen Tumors und der Hormontherapie wollte ich mich vom Hausarzt eigentlich nur gegen Grippe und Corona impfen lassen. Bei der dazu notwendigen Terminvereinbarung „überredete“ mich mein Hausarzt zu einer weiteren Impfung und einem gründlichen Gesundheitscheck. Na ja dachte ich mir, kann ja nicht schaden, denn der letzte Gesundheitscheck war vor etwa 5 Jahren. Zwei Wochen nach der Untersuchung war der Termin für die Ergebnisse. Dazu musste ich fast eine Stunde im Wartezimmer sitzen. Das Gespräch mit dem Arzt dauert keine Minute, denn alles war in Ordnung. Anfang Dezember erwischte mich dann trotzdem eine Magen-Darm-Grippe.

Ein Wert aus dem Laborbericht zum Blutbild machte mich jedoch stutzig, denn er war leicht über dem Maximalwert. Mein Arzt hielt ihn zwar für unbedenklich, aber ich machte mich dazu im Internet schlau. Dort fand ich, dass er unter anderem auf Alkohol zurückzuführen sei. Auch wenn ich bisher schon immer relativ wenig Alkohol getrunken habe, so fasste ich den Entschluss, zukünftig vollständig auf Alkohol zu verzichten. Mein Lieblingsgetränk ist heute ein Mischgetränk aus alkoholfreiem Weißbier mit Grapefruit. Ich suchte es zunächst vergeblich im Supermarkt. Dabei sprach mich ein Verkäufer an, ob er mir helfen könne. Ich erklärte was ich suche. Beim nächsten Besuch des Supermarktes war nicht nur mein neues Lieblingsgetränk vorrätig, sondern auch weitere alkoholfreie Auswahl.

Ende November: Viele Jahre hatte mein PC problemlos gearbeitet. Er war jedoch mittlerweile bei Videokonferenzen an der Grenze der Leistung. Auch war er nicht auf Windows 11 aufrüstbar. Freitagsabends hatte ich eine wichtige Arbeit fertiggestellt und wollte sie am nächsten Morgen nochmal zur Korrektur lesen. Doch am Samstagmorgen blieben die Bildschirme nach dem Einschalten schwarz. Riesiger Stress kam auf. ausgerechnet jetzt hatte ich keine Datensicherung erstellt. Die Arbeit der letzten Tage war „für die Katz“. Auf jeden Fall musste so schnell wie möglich ein neuer PC her. Ich fuhr zum nächsten Elektromarkt. Die hatten jedoch nur Laptops im Angebot und einen dritten brauchte ich nicht.

Um Mitternacht zum Sonntag hin bestellte ich kurzentschlossen im Internet einen neuen PC. Er sollte bis kommenden Mittwoch geliefert werden. Bis dahin hatte ich viel Zeit zum Nachdenken. Warum sollte ich nicht versuchen den alten PC selbst zu reparieren? Was könnte die Fehlerursache sein? Nach einigen probieren hatte ich die Ursache gefunden und der PC lief wieder. Ich war richtig glücklich! Keine Arbeit war verloren gegangen. Meine dringende Arbeit konnte ich deswegen mit wenigen Tagen Verspätung abliefern.

Nachdem der neue PC geliefert war, hatte ich mindestens zwei Wochen zu tun, um alle Programme und Daten vom alten auf den neuen PC zu installieren. Der neue PC ist im Vergleich zum alten rasend schnell, so dass sich der ganze Stress nicht völlig umsonst war. Die Lehre daraus war, dass ich von wichtiger Arbeit immer sofort eine Datensicherung erstelle.

16. Dezember: Gemeinsam mit meinen Kolleg:innen besuchte ich das Münchner WOW-Museum. Darin erlebten wir die verschiedensten Illusionen., optische Täuschungen und Lichteffekte.

Anschließend ein gemeinsames Essen in einem indischen Restaurant. Es war enttäuschend für mich, denn die Speisekarte war schwer verständlich und das mühsam ausgewählte Gericht war so scharf, dass ich nur etwa die Hälfte davon essen konnte. Aber meiner jungen Kollegin schmeckten meine Reste.

Kurz vor Mitternacht machte ich mich auf den Heimweg. Es war die erste Fahrt mit der neu eingerichteten S-Bahn-Linie nach Wolfratshausen. Dazu musste ich zunächst mit anderen Bahnen bis zum Hauptbahnhof fahren. Früher hätte nicht umsteigen müssen. Die Bahn war offensichtlich auch neu, es roch nicht nur neu, sondern weder die Anzeigen noch die Durchsagen funktionierten richtig und ich döste vor mich hin. So kam es dann, dass ich beinahe das Aussteigen an der Endstation in Wolfratshausen verpasste hätte. Ich wunderte mich irgendwann, dass die Bahn verdächtig lange hielt und ich nur noch ganz alleine in der Bahn saß. Beinahe wäre ich wieder mit zurück nach München gefahren.

Was ist im Wichtel-Paket?

25. Dezember: Meine Tochter hatte uns zum weihnachtlichen Brunch eingeladen. Wir sollten alle etwas zum „Schrottwichteln“ mitbringen. Zunächst war ich ratlos, welchen „Schrott“ ich dafür bis nach München schleppen sollte. Aber dann fand sich etwas: ein schwerer gläserner Kopf, der lange Zeit als „Staubfänger“ gedient hatte. Aber ich hatte mich zu früh gefreut, denn ich erhielt ein noch schwereres Paket zum heim schleppen. Doch das nächste „Schrottwichteln“ kommt bestimmt …

In den letzten Tagen des Jahres war Aufräumen angesagt, vor allem des Kleiderschranks. Ein großer Müllsack mit Altkleidung und zwei Positionen zum Verkauf über eBay waren das Ergebnis. Dabei wurde mir unter anderem so richtig bewusst, wie schnell die Zeit vergeht. In einen Regal befanden sich noch über 100 CDs. Sie waren teilweise über 20 Jahre alt und bestimmt seit 10 Jahren nicht mehr angefasst worden. Heute sind sie nur noch gut für den Wertstoffhof.

Ansonsten nutzte ich die „stille Zeit“, um von allem, was mit Arbeit zu tun hat abzuschalten. Das Handy blieb deswegen aus und ich habe keine Emails gelesen. Dafür nutzte ich das kalte sonnige Winterwetter für Spaziergänge. Auch konnte ich mich endlich in Ruhe um die Weiterentwicklung meines Navigations-Programms kümmern, denn während der letzten Jahre hatte ich stets „wichtigeres“ zu tun. Ich selber nutze das Programm für die Planung von Radtouren. Die Ursprünge dieses Programms liegen zehn Jahre zurück, so dass ich mittlerweile viel „Know How“ vergessen hatte. Aber jetzt kann ich mich darüber freuen, dass die jahrelang vor mir her geschobenen Probleme endlich gelöst sind.