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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 13.04.2024

Informationen zum Pedelec

Die Mobilitätswende ist bei Zweirädern schon viel weiter voran gekommen wie bei den Autos. Hier findest Du unter anderem die Argumente warum Fahrräder mit elektrischem Hilfsmotor (Pedelecs) in Wahrheit die Umweltfreundlichsten Verkehrsmittel sind.

Was bedeutet der Begriff "Pedelec"?

"Pedelec" steht für ein mit Pedalen und Elektrisch betriebenes Fahrzeug. Oft werden hierfür auch die Begriffe "e-Bike" oder "Elektrofahrrad" verwendet, was aber nicht immer genau das gleiche meint. Ein e-Bike muss nicht über einen Pedalantrieb verfügen (Beispiel e-Motorrad). Der Begriff "Bike" steht für ein Fahrzeug mit zwei Rädern, ein Pedelec kann aber auch zum Beispiel ein Dreirad (Trike) sein.

Warum Pedelec-Technik?

Die Vorteile eines Pedelec müssen eigentlich nicht mehr diskutiert werden, aber es sollen hier einige Fakten zur Technik und zum Rechtlichen erwähnt werden:

Gemäß einer europäischen Richtlinie sind Fahrräder mit Elektroantrieb zulassungs- und versicherungsfrei, wenn der Motor eine max. Dauerleistung von 250 Watt hat und nur bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützt. Alles andere gilt als "Kraftfahrzeug".

  1. Das wichtigste Argument ist somit, dass ein derartig motorisiertes Fahrrad auch weiterhin als "normales" Fahrrad gilt, also nicht als "Kraftfahrzeug". Dies hat den Vorteil, dass damit auf allen für Radfahrer zulässigen Wegen gefahren werden darf, also auch abseits der Straßen. Effektiv fast überall, so dass man nicht nur viele Umwege vermeiden kann, sondern mit einem "e-Mountainbike" überall legal fahren kann.
  2. Ein stärkerer Motor (> 250 W) würde sich wegen der Zulassungs- und Versicherungskosten und der eingeschränkten Nutzbarkeit (nur auf Straßen) kaum rentieren.
  3. Eine "illegale" Umrüstung - das heißt wenn die Pedelec Kriterien nicht erfüllt werden und ohne Straßenverkehrszulassung und Versicherung gefahren würde - besteht ein unberechenbares Risiko. Als Radfahrer kann man jederzeit in einen unverschuldeten Unfall verwickelt werden und hätte dann nicht nur schlechte Karten betreffend des Versicherungsschutzes sondern hätte auch strafrechtliche Konsequenzen zu erwarten.
  4. Fahrrad fahren gilt bekanntermaßen als gesund [mehr dazu]. Ein Pedelec fährt ebenfalls nur wenn man selbst in die Pedale tritt. Anders beim e-Bike, hier reicht oft der kleine Dreh am Lenkergriff, was man wohl nicht als "gesund" bezeichnen kann. Es ist inzwischen auch nachgewiesen, dass Dank der Pedelecs viel mehr Menschen mit einem Fahrrad mobil sein können
  5. Kein wirkliches Argument, aber interessant zu Wissen: Einem Kraftfahrer droht bereits ab 0,5 Promille ein Bußgeld oder gar der Führerscheinentzug. Für einen Pedelec- und Fahrradfahrenden gelten höhere Grenzen, weil die vorgenannten Maßnahmen eine Straftat mit einem "Kraftfahrzeug" voraussetzen. Bitte hieraus nicht den Umkehrschluß ableiten, dass man auch unter Alkoholeinfluß mit einem Pedelec fahren darf. Derartige Fahrten können schneller in einer Unfallklinik enden als man es wahr haben möchte.
  6. Räder mit elektrischem Hilfsmotor sind die umweltbewusstere Alternative. Das legt eine aktuelle Studie nahe, die besagt, dass Radfahrer mit e-Bikes häfiger und weiter fahren.

Gedanken zur Umweltverträglichkeit eines Elektro-Antriebs

Der Strom kommt aus der Steckdose ...

Kritiker von Elektrofahrzeugen argumentieren damit, dass der Strom aus "schmutzigen" Kraftwerken kommt und Elektrofahrzeuge somit indirekt zum CO2 Ausstoß beitragen. Das stimmt aber nur eingeschränkt. Man muss dies in Relation zu den Alternativen sehen: Ein e-Fahrrad hat im Vergleich zu einem mit einem Verbrennungsmotor angetriebenen Fahrzeug (Mofa, Motorrad, Auto, ..) immer die bessere CO2-Bilanz. Dies sollte auch ohne viel Rechnerei verständlich sein. Ein Elektromotor hat einen Wirkungsgrad von etwa 90%, aber ein Verbrennungsmotor nur etwa 30%. Selbst bei Einberechnung der Verluste für die Stromerzeugung im Kraftwerk, in der Stromverteilung und im Akku hat ein Elektroantrieb stets den Vorteil einer geringeren CO2 Produktion. Ganz zu schweigen von den anderen Giften im Abgas eines Verbrennungsmotors. (siehe die Infos zur e-Mobility)

Auch wenn alle Fahrräder durch e-Bikes ersetzt würden wäre kein zusätzliches Kraftwerk notwendig. Der Stromverbrauch aller e-Bikes ist im Vergleich zum Stromverbrauch der Industrie nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Anders gesagt, eine Rotor-Umdrehung eines Windkraftwerks ist ausreichend um mit dem erzeugten Strom ein ganzes Jahr lang mit dem e-Bike zu fahren. So weht der "Rückenwind" ...

Woher kommt die Energie eines Radfahrenden?

Der Vergleich zwischen einem mit reiner Muskelkraft angetriebenem Fahrrad und einem Elektrofahrrad ist nicht nur aufwendig, sondern auch mit Vorurteilen belastet. Kaum jemand macht sich Gedanken darüber, dass der menschliche Körper die Energie für das Fahrradfahren aus zusätzlicher Nahrung nehmen muss, was sich als erhöhter Kalorienverbrauch bemerkbar macht. Hinzu kommt, dass der menschliche Körper die zugeführte Energie nur mit sehr hohen Verlusten in Bewegungsenergie umsetzt.

Die Nahrungsmittel-Erzeugung, besonders die von tierischen Produkten (Fleisch, Käse) ist mit hohen Verlusten und einem sehr hohem Ausstoß von CO2 (und anderen Gasen) verbunden. Eine rein vegetarische Ernährung kann den erhöhten Energiebedarf eines Radfahrenden aber kaum decken. All dies könnte man mit vielen Zahlen belegen. Unglaublich aber wahr ist, dass der CO2 Ausstoß eines e-Bikers unter dem Strich nicht höher wie der eines normalen Radfahrers ist.

Anmerkung: Diese Argumentation trift wohl kaum für Radfahrende zu, die das Radfahren aus reinen Fitness-Gründen betreiben. Eine gesündere (fleischreduzierte) Ernährung wäre oft sinnvoller wie das extreme "Speck-weg-Training".

Die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens findest Du hier: Infos zum Radfahren.

Die Umweltverträglichkeit - viel Chemie im Akku

Kritischer ist die Umweltverträglichkeit eines Akkus zu sehen. Bei seiner Produktion und Entsorgung entstehen hohe Umweltbelastungen, welche aber im Vergleich zu Kraftfahrzeugen stets SEHR viel kleiner ist. Auch aus diesem Grund verwende ich NUR einen gemeinsamen Akku für meine zwei Pedelecs, das e-Mountainbike und das e-Trike (Liegerad).

Auf diesen Fakt (Müllvermeidung) sollte man beim Kauf eines (weiteren) Elektrofahrrad achten. Leider hat jeder Hersteller seine eigene Akku-Bauform, obwohl drinnen mehr oder weniger die gleiche Technik steckt. Man sollte auch bedenken, dass ein Akku altert, auch wenn er nicht benutzt wird. Die Umwelt wird es danken wenn weniger Akkus zu entsorgen sind ...

In dieser Diskussion wird viel zu wenig der direkte Umweltschutz beachtet. Ein e-Bike oder Pedelec kann ein Mofa direkt ersetzen. Mofas und viele andere Kleinkrafträder sind mit Zweitaktmotoren ausgerüstet. Zweitaktmotoren sind wegen ihrer uneffektiven Arbeitsweise, dem Ausstoß übelster Abgase und wegen des Lärms die größten Umweltsünder im Straßenverkehr.

Sind Pedelecs gefährlich?

Man kann immer wieder über erhöhte Unfallzahlen von Radfahrer:innen infolge von Pedelecs lesen. Bisher habe ich das auch eher abgestritten, oder bestenfalls darauf zurück geführt, dass es nur daran liegt weil einfach mehr gefahren wird. Heute bin aber der überzeugung, dass wirklich mehr Unfälle passieren. Die Ursache ist jedoch nicht in den Pedelecs zu suchen, sondern in der Dummheit der Benutzer! Dazu mein folgendes Erlebnis:

Sonntag Nachmittag und schönes Wetter: Ich war mit meinem e-Mountainbike auf Forststraßen unterwegs. Es ging ständig auf und ab. Weil es für mich eine sportliche Tour sein sollte, fuhr ich nur mit kleinster Unterstützung. Es ging mit etwa 10% aufwärts, da hörte ich das bekannte Bosch-Motor-Surren hinter mir. Und schon wurde ich von einem Rentner-Ehepaar überholt. (Ohne Pedelec würden sie wahrscheinlich mit dem Rolator unterwegs sein.) Etwa 10 Minuten später hatte ich sie wieder eingeholt, weil die Zwei mangels Kondition in der Ebene nicht schneller wie unterstützen 25 km/h fahren konnten. Wieder etwa 10 Minuten später ging es mit mindesten 10% abwärts. Wegen des rutschigen und unebenen Schotterweges fuhr ich hochkonzentriert, um keinen Fahrfehler zu riskieren. Ich hörte dann hinter mir knirschenden Schotter und dachte dabei an einen jugendlich übermütigen Mountainbiker, der sich im Downhill beweisen will. Falsch! Das schon fast vergessene Rentner-Ehepaar raste an mir vorbei! Sie fuhren mit Pedelecs, wie man sie eigentlich nur in der City verwenden sollte: profillose schmale Reifen und billige Rollenbremsen. Ich hatte mich schon fast darauf eingestellt einen Notarzt rufen zu müssen, aber das Glück war mit den Dummen. An der nächsten Weggabelung trennten sich unsere Wege.

Die Zeiten haben sich geändert

2020: Die Zeiten haben sich geändert! War mein eBike vor Jahren noch eine Rarität, so radelt heute fast jeder elektrisch unterstützt. Mein Respekt gilt denen, die deswegen jetzt ihr Auto öfters stehen lassen. Ich bekomme jedoch Lachkrämpfe, wenn ich so einige "Elektrosportler" sehe. Wenn ich aus sportlichen Gründen Rad fahre, dann fahre ich weiterhin mit reiner Muskelkraft. Das ist nicht nur cooler, sondern auch gesünder. Nur so erhalte wirklich ich meine Fitness.

Erschreckend ist auch eine andere Fehlentwicklung: Bedonders ältere Menschen haben oft ewig lange nicht auf einem Fahrrad gesessen, lassen sich ein für sie viel zu schweres eBike aufschwatzen und fahren völlig naiv immer und überall mit voller Unterstützung. Wehe es kommt ihnen etwas unvorhergesehenes in die Quere. Leider haben sie zum Beispiel nie gelernt, wie man richtig bremst. Das sind Unfälle, die leicht vermieden werden könnten! Aus dieser Konsequenz heraus habe ich mich als Fahrsicherheits-Trainerin ausbilden lassen. Mehr Infos zu meinen Kursen auf Anfrage, sowie bei ADFC Fahrsicherheitskurse.

Weiterführende Links zum Thema E-Bike und Pedelec

Auf dieser Website:

Die Zeitmaschine, mein e-Trike

mein e-Mountainbike

Externe Links

Wikipedia Elektroantrieb (Fahrrad).


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