.

Senden Sie uns eine Email
Folge mir auf Facebook

Letzte Aktualisierung: 14.02.2016

Tipps zur Navigation

Vorwort

Hier geht es zunächst um die Navigation mit Hilfe der guten alten Papierkarte, sowie Tipps zur Navigation mit dem GPS Handheld, Smartphone und Karten-Programmen.

Papierkarten

Für Touren abseits fester Straßen (= Offroad) in unbekannten Gebieten ist eine aktuelle zuverlässige Karte unverzichtbar. Auch im Zeitalter von GPS und digitalen Karten haben Papierkarten ihre Daseinsberechtigung, denn sie 'funktionieren' auch bei leeren Batterien und starkem Sonnenlicht. Des Weiteren kann man einfach die Route oder Notizen in die Karte malen.

Papierkarten sind oft veraltet: Bei der Touren-Planung sollte man stets bedenken, dass nicht jeder in die Karte eingezeichnete Weg auch Heute noch befahrbar ist. Aber auch neu errichtete Forstwege sind oft nicht in der Karte eingezeichnet und sind unterwegs der Grund für erhebliche Verwirrungen, weil man sich ganz wo anders befindet als was man laut Karte zu sein scheint. Aus diesen Gründen ist die alleinige Verwendung von Papierkarten Heute nicht mehr vertretbar.

Papierkarten selbst erstellen

Nornale Papierkarten haben unterwegs den Nachteil, dass der gerade benötigte Kartenausschnitt gerade nicht nach oben gefaltet ist. Wenn beim Ausfalten der Karte der Wind weht, dann nervt das ganz schön. Praktischer sind Kartenausschnitte, welche maximal DIN A4 groß sind und die gesamte Tour auf einen Blick zeigen. Optimierte Kartenblätter kann man sich mit Kartenprogrammen auf dem heimischen PC selber herstellen.

Die so ausgedruckten Karten haben einen optimalen Maßstab. Man steckt sie einfach in eine Prospekthülle und hat so eine relativ wetterfeste Karte, die man bei Bedarf mit Notizen vervollständigen kann. Alternativ scanned man Bereiche einer Papierkarte ein und druckt sie mit dem Farbdrucker. Das Scannen und Kalibrieren von Karten sollte aber Heute Dank der OSM Karten nur noch in Ausnahmefällen notwendig sein.

Das PC Karten-Programm MARBLE und andere Tipps zu Karten aus dem Internet

Ein empfehlenswertes Freeware Karten-Programm ist MARBLE 'Virtual Desktop Globe'. MARBLE ist ein Open-Source Projekt aus dem Bereich der LINUX KDE Education Entwickler. Es zeigt die Erde als Globus an, wobei man - bei entsprechender Kartenquelle - bis auf Wanderkarten-Maßstab zoomen kann. Die aktuelle Kartenansicht auf dem Bildschirm kann gedruckt werden. Bei Aktivierung der Option 'Hillshading' erhält man einen 3D-Effekt.

Als freies Programm verwendet es freie Karten wie die OpenStreetMap (OSM), siehe meine Seite On-line Karten). Es sind neben der OpenStreetMap bereits die OpenCycleMap, Hike & Bike und Public Transportation vorinstalliert.

Das Programm MARBLE ist neben der LINUX Version auch unter anderem für Windows und MAC verfügbar. Das Programm MARBLE legt die Kartenkacheln (Map Tiles) in einem OSM kompatiblen Format ab (siehe KDR GPS Map - Wissenswertes). Die Kartenkacheln sind deshalb nicht nur Offline, sondern auch für andere Programme - wie KDR GPS Map nutzbar. Man muss sie nur finden ...

OS: Pfad:
LINUX '/home/{username}/.local/share/marble/maps/earth/{Kartenname}'
WinXP 'C:\Dokumente und Einstellungen\{username}\Anwendungsdaten\.marble\data\maps\earth\{Kartenname}'
Win7, Win10 'C:\Users\{username}\AppData\Roaming\.marble\data\maps\earth\{Kartenname}'

Mein Programm KDR-M-Analyser bietet über das Menü 'Werkzeug' - 'Kartenbereich kopieren' ein Funktion um Kartenkacheln direkt z.B. auf ein Smartphone zu kopieren. Dazu kann letzteres über WLAN oder USB am PC angeschlossen sein. Bei Verwendung der Android App 'OSMAnd' kann gleichzeitig in das Format '.tile' konvertiert werden.

Tipp für Experten: (mit Vorsicht verwenden!) Die Pfade in denen das Programm 'MARBLE' die OSM Kartenkacheln ablegt können durch Modifikation der Einträge in den Konfigurationsdateien wie z.B.:
C:\Programme\Marble\data\maps\earth\openstreetmap\openstreetmap.dgml
verändert werden. In diesen .dgml Dateien findet man unter dem Tag 'downloadURL' auch Adressen für den Download von Kartenkacheln.

Weitere Adressen für den Download kann man ermitteln indem man sich z.B. im Browser Firefox ein Karten-Portal anzeigen lässt. Dann mit der rechten Maustaste (irgendwo, aber nicht in die Karte) klicken und 'Seiteninformationen anzeigen' auswählen. Im dann geöffneten Fenster oben 'Medien' auswählen und in der Liste 'Adresse' eine typische Kartenkachel '.png' Typ Grafik auswählen. Die (Basis-) URL kann dann über die Zwischenablage kopiert werden. Die Verwendung dieser Adressen wird jedoch nicht bei allen Karten funktionieren weil einige Kartenserver nur den Zugriff über einen Browser erlauben. Desweiteren hier noch einmal der Hinweis zur Beachtung der Nutzungsbedingungen der Karten-Server!

Auf der Seite Online Karten findest Du eine kleine Übersicht von Karten und Links.

Wenn man LINUX und Windows auf dem gleichen PC gemeinsam verwendet, dann empfiehlt es sich von LINUX aus einen Link auf den Windows Pfad zu setzen (umgekehrt ist das wegen der Beschränkungen von Windows nicht möglich), so dass die Karten-Downloads für beide Systeme verfügbar sind. (Aber Vorsicht bei Win10, man sollte in diesem Fall nicht den (standardmäßigen) Schnellstart verwenden - es droht Datenverlust!)

Der Karten-Maßstab

Für Offroad Touren sollte der Maßstab (einer Papierkarte) sollte mindestens 1:50.000 betragen (also typische Wanderkarte). Bei Papierkarten ist ein Raster im UTM-Format von Vorteil, da so die Entfernungen direkt in Metern ausgemessen werden können.

Bei Karten-Programmen ist das Raster meistens einstellbar. GPS Geräte und GPS Programme wie KDR GPS Tracker können auf das UTM-Format umgestellt werden. Aber diese berechnen die Entfernungen ohnehin und zeigen sie im Klartext an, so dass der Karten-Maßstab keine wirkliche Rolle spielt.

Bei digitalen Karten (-Programmen) spricht man deshalb eigentlich nicht mehr vom "Karten-Maßstab". Die Ansicht kann meist stufenlos vergrößert werden. Die Abmessungen des Monitors sind in der Regel nicht kalibriert und Ausdrucke werden meist auf die Blattgröße optimiert. Vorteilhaft ist es, wenn ein Maßstabs-Balken angezeigt und ausgedruckt wird.

Kartenhalterung am Bike

Damit man unterwegs nicht jedesmal anhalten muss, sollte die Karte (oder ein Road Book) während der Fahrt stets einsehbar sein. Ich verwende dazu einen schnell abnehmbaren Kartenhalter aus Plexiglas an den Lenker-Vorbau (zum Beispiel KLICKFIX minimap). Der Kartenhalter ist auf vielen Fotos zu erkennen. Dieser ist zwar sehr praktisch, aber leider nicht besonders robust.

GPS Handheld sind mittlerweile relativ preiswert, so dass sie eine ideale Unterstützung für die herkömmliche Navigation mit Papierkarten bilden. Normalerweise ist die Anzeige etwa 5 bis 10 m genau.

Das beste GPS Gerät ist aber ziemlich wertlos wenn die Batterien schlapp machen. Man sollte sich deshalb in unbekanntem Gelände niemals nur auf ein GPS Gerät verlassen. Entweder hat man einen Satz Reserve-Batterien dabei (wenn austauschbar) oder einen externen Zusatz-Akku. Die beste Absicherung besteht in einem Zweitgerät, wie z. B. einem Smartphone mit Navi App.

Grundsätzlich kann sich immer eine (kurzfristige) Hilflosigkeit in dichten Wäldern oder engen Tälern einstellen. Eventuell hat man gar keinen GPS Satelittenempfang oder man muss mit 100 m großen Abweichungen rechnen.

Bei GPS-Anfängern gibt es oft Missverständnisse, indem angenommen wird, dass man digitale Karten direkt in die preiswerten GPS Handhelds laden könne. Bei besseren GPS Handhelds ist man fast immer auf digitale Spezialkarten oder Konvertierungsprogramme angewiesen. Anders dagegen bei Geräten mit Programmen, die mit den frei verwendbaren Open Street Map (OSM) Karten arbeiten.

Planung von Touren mit GPS Unterstützung

Für die Tourenplanung bieten sich die folgenden Methoden an:

(A) Manuell:
Alle wichtigen Abzweigungen werden aus der Karte gemessen und als Wegpunkte im GPS Empfänger gespeichert. Aus diesen wird dann eine Route zusammengestellt (siehe Beispiel 2003). Diese Art der Tourenplanung ist nicht nur relativ umständlich sondern auch stark fehleranfällig. Die Planung kann schon einmal länger wie die Tour selbst dauern ...

(B) Mit Hilfe einer Wegpunkte-Sammlung
kann man sich das mühsame ausmessen aus einer Karte sparen. Allerdings benotigt man hierzu eine Karte, in welcher die Wegpunkte eingezeichnet sind, oder wenigstens eine genaue Beschreibung der Wegpunkte. Letzteres ist wohl nicht realistisch.

(C) Mit Kartenprogrammen und einer digitalen Karte
Hierbei klickt man am PC Bildschirm einfach der Reihe nach auf alle wichtigen Abzweigpunkte. Jeder Klick ergibt einen Route-Punkt. Die so erstellte Route lädt man vom PC auf das GPS Handheld.

(D) Touren Aufzeichnungen (Tracks)
z.B. aus dem Internet kann man mit einer geeigneten Software direkt auf das mobile Gerät laden und einfach nachfahren. Einige GPS Geräte (z.B. GARMIN) bieten eine "Back Track" Funktion, mit der die oft tausend Punkte umfassenden Tracks in brauchbare Wegpunkte und kompakte Routen umgewandelt werden können.

Navigation mit dem Smartphone

Ein Nachteil vieler Smartphones ist, dass der Bildschirm bei Sonnenlicht fast nicht ablesbar ist. Auch im Rucksack ist der PDA relativ stark gefährdet. Er sollte sich immer in einem Hard Case (Alu-Box) befinden um jeglichen Druck auf das sehr empfindliche Display zu verhindern. Bei einem Sturz könnte das Glas des Displays zerbrechen.

Bei mir hat sich eine Outdoor-Box mit selbstgebauter Halterung auf dem Vorbau des Mountainbikes bewährt. Dies ist nur für Touren zu empfehlen - auf harten Downhill Strecken sollte sich nichts dergleichen an der Lenkstange befinden! Für mehr Infos siehe die Mountainbike Tipps.

Stromversorgung

Smartphones verfügen fast immer über einen fest eingebauten Akku. Damit funktioniert es im GPS-Betrieb nur wenige Stunden, was für die meisten Touren zu wenig ist!

Mit der externen Stromversorgung kann das Smartphone im eingeschalteten Zustand in den Rucksack gesteckt werden und so die Tour vollständig aufzeichnen.

Wer ein Bike mit Nabendymano hat, der kann mit Hilfe von Muskelkräft und einer speziellen Elektronik die Stromversorgung des Smartphones oder eines GPS Handhelds beliebig lange gewährleisten. Auch das Laden der Akkus ist möglich. Für weitere Infos siehe die Seiten Power Bike Light.
Warnung: Unqualifizierte Bastelleien oder billige Stromadapter können die Zerstörung des Smartphones zur Folge haben! Billige Autoadapter können kurzzeitig 12 anstatt 5 Volt ausgeben, oder ein Nabendynamo kann z.B. im Fall eines Wackelkontakts leicht 100 Volt und mehr erzeugen. Keine Frage, dass ein Smartphone dies nicht überstehen wird. Die Folge ist ein Totalschaden, da eine Reparatur meist nicht möglich sein wird.

GPS Fahrradhalterung Anno 2002

GPS Halterung

Das Bild rechts zeigt eine viele Jahre bewährte Selbstbau-Halterung für das 'alte' GARMIN GPS Handheld an der Lenkstange des Mountainbikes. Diese Lösung erweckt mehr Vertrauen als viele käuflichen Lösungen, wo Klettbänder und andere Tricks für Halt sorgen sollen. Der wichtigste Teil dieser Halterung besteht aus einer Schnellklemm-Halterung, die als Ersatzteil eines Batterie-Fahrradscheinwerfers gekauft wurde. Der Rest besteht aus Alu-Profilen und etwas handwerklichem Geschick. Bei einer Halterung aus Metall muss man beachten, dass der GPS Empfang nicht zu starkt beeinträchtigt wird.

Kompass

Neben einer aktuellen Karte ist ein einfacher Magnetkompass empfehlenswert. Andernfalls kann es passieren, dass man bei schlechtem Wetter, in dichten Wäldern, trotz Navi - weil kein GPS-Empfang - ohne Orientierung da steht. Bei mir hat sich viele Jahre lang ein kleiner Kompass als "Not-Navi" bewährt. Er ist mit einer Fahrradglocke kombiniert und beansprucht somit keinen Extraplatz. Viele halten ihn für ein Spielzeug, er hat sich aber trotz GPS längst bezahlt gemacht (hier der Link zu einem Bild). In vielen Navis oder Smartphones findet man Kompass-Apps - schön, aber bei leerer Batterie auch ziemlich wertlos ...


zurück | nach oben