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Fahrtechnik

Vorwort

Auch wenn ich bereits viele Jahre Erfahrung mit Mountainbikes gesammelt hatte, so hatte ich mich 2008 trotzdem zur Teilnahme an einem MTB-Fahrtechnik-Kurs entschlossen. Ich habe es keine Sekunde bereut. Wenn man das Bike beherrscht, dann bereitet das Radfahren deutlich mehr Freude. Seit 2019 gebe ich mein Wissen auch im Rahmen von Fahrsicherheitstrainings weiter.


Das Bild zeigt einen extremen Downhill auf La Palma. Die Reifen graben sich tief in den Lava-Sand. Der kleinste Fahrfehler würde unweigerlich zum Sturz führen. Dies ist zwar eine extreme Fahrsituation, doch wer sie beherrscht, fährt allzeit sicherer.

Deine Haltung

Sei locker und nicht verkrampft. Fahre nicht mit völlig ausgestreckten, sondern mit leicht angewinkelten Armen und Beinen. Wichtig sind auch die lockeren Hände, denn wenn Du den Lenker zu fest hälst, nimmt der Körper alle Vibrationen mit auf, so dass bald nicht nur deine Handgelenke schmerzen.

Gehe in schwierigen Situationen aus dem Sattel. Verlagere auf steilen Abfahrten den Körperschwerpunkt nach hinten. Halte die Pedalstellung wenn immer möglich gerade. Verlagere dein Gewicht bei steilen Anstiegen so weit wie möglich nach vorne, damit das Vorderrad nicht den Bodenkontakt verliert und aufsteigt.

Dein Blick

Fahre vorausschauend. Dein Blick ist meistens wenige Meter vor dem Bike. Schaue immer kurz auf den weiteren Streckenverlauf um rechtzeitig Hindernisse oder scharfe Kurven zu erkennen und rechtzeitig zu bremsen.

Schaue hin, wo Du fahren willst und nicht dorthin, wo Du nicht fahren wollst. Wenn Du zum Beispiel ständig auf ein Schlagloch oder Glasscherben schaust, dann wirst Du garantiert da durch fahren.

Bremstechnik

  • Sei dir stets bewusst, dass die Wirkung der Vorderradbremse etwa doppelt so stark ist, wie die der Hinterradbremse. Des weiteren musst Du die Kraft der Bremshebel kennen, ab denen die Räder blockieren. Beides ist essentiell für das sichere Fahren auf losen Untergrund.
  • Es sollte in Fleisch und Blut übergehen, dass man die Bremsen feinfühlig bedient, denn auf losem Untergrund kann das Blockieren des Vorderrades nur durch feinfühliges Bremsen verhindert werden. Hierzu sollte man den Bremsgriff maximal mit den Zeige- (und Mittelfinger) umschlingen.
  • Eine Dummheit ist es einhändig zu fahren. Bereits beim leichten Bremsen wird der Lenker durch das Körpergewicht verdreht und so ein Abstieg über den Lenker provoziert.
  • Man sollte auf einem freien Platz üben, mit der Vorderradbremse so stark zu bremsen, bis das Hinterrad ein paar Zentimeter hochkommt und man diese Situation durch Loslassen der Bremse wieder sicher entschärft, oder einige Meter so weiterfahren kann. Dabei zur Sicherheit stets einen Helm und Protectoren tragen! Der Könner fährt dabei ein kurzes Stück nur auf dem Vorderrad oder versucht möglichst lange auf der Stelle das Gleichgewicht zu halten. (Wenn die Bremsleistung der Vorderradbremse dazu nicht ausreicht, dann solltest Du unbedingt die Bremse überprüfen.)
  • Es sollte selbstverständlich sein, dass man auf steilen Abfahrten den Sattel ganz tief stellt - das ist der wahre Sinn des Schnellspanners an der Sattelstütze - und das Körpergewicht so weit wie nötig nach hinten verlagern, so dass der Schwerpunkt im Bereich der Pedale bleibt. Hierdurch wird nicht nur die Bremsleistung besser auf beide Räder verteilt, sondern auch das Vorderrad so weit entlastet, dass das Bike lenkbar bleibt.
  • Das Hinterrad blockiert beim Überbremsen mit dem Erfolg, dass das Bike nicht mehr exakt lenkbar ist. Wer so auf Downhills unterwegs ist, der beweist dass er keine Ahnung von Fahrtechnik hat! Die im Gelände zurück gelassenen Spuren schaden allen Bikern! Derartige Spuren sind die Argumente, die dazu führen, dass das Biken immer mehr eingeschränkt wird. Deshalb bitte stets mit Hirn bremsen! Ein wesenliches Argument ist aber auch, dass man sich mit derartigen Manövern die Gelegenheit zum üben der optimalen Bremstechnik nimmt.

Kurvenfahren

  • Achte auf den Untergrund
  • Bremse rechzeitig vor Kurven
  • Flache - wenn möglich - den Kurvenradius ab
  • Schaue dort hin, wo du fahren willst
  • Halte die Pedale gerade
  • Gehe in engen Kurven aus dem Sattel

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