Hier geht es um nicht-technische Ausrüstung, wie Bekleidung und was man sonst noch auf Rad-Touren dabei haben sollte. Es werden zur Entscheidunghilfe die Vor- und Nachteile diverser Ausrüstungen diskutiert. Dabei wird auch auf die Besonderheiten bei Liegerädern eingegangen.
Für jede*n, die*der etwas sportlicher mit dem Rad unterwegs ist, ist es keine Frage, dass es ohne geeignete Bekleidung nicht geht. Wie heißt es in der Werbung: Das Wetter ist nicht dein Gegner, sondern deine Herausforderung. Anders gesagt: Es gibt kein schlechtes Wetter, aber schlechte (Bike-) Bekleidung!
Die Radlhose ist ohne Zweifel die bekannteste Spezial-Bekleidung für Radfahrende. Wer nur ein wenig leistungsbewußt mit dem Rad fährt, der kommt an ihr nicht vorbei. Ohne die richtige Radhose können Touren zur Qual werden. Wichtig ist der falten- und scheuerstellenfreie Sitz.
Anders verhält es sich beim Liegerad. Hier sitzt man wie in einem Sessel, so dass es zu keinen Druckstellen kommen kann. Es ist hier eine Hose gefragt, die - besonders im Winter - den Unterleib vor dem kühlen Fahrtwind schützt, aber den Rücken kühl hält. Die Anbieter von Bike-Bekleidung können hierzu nichts wirkliches anbieten. Ein Radlhose, die eng an den Oberschenkeln anliegt ist ein guter Kompromiss. Man kann auch problemlos eine ganz normale Hose auf dem Liegerad tragen. Shorts sind wohl weniger zu empfehlen. Je nach Art des Liegerades und der Kettenführung kann es wichtig sein, das eine lange Hose unten eng anliegt. Andernfalls kann der Fahrtwind die Hosenbeine aufblähen und dies in das Kettenrad flattern lassen.
Regen ist ein Horrorszenario für Biker, denn ungeeignete Regenkleidung kann das sichere Aus einer (mehrtägigen) Biketour bedeuten! Wer von einem Regenschauer durchnässt wird, der kühlt sehr stark aus und ist spätestens am übernächsten Tag reif fürs Krankenbett. Zu mindestens ist man so geschwächt, dass das Radfahren aus gesundheitlicher Sicht nicht zu empfehlen ist. Der Handel bietet regenfeste Kleidung in vielen Preisklassen an. Aber das Geizen lohnt sich nicht! Die Erfahrung zeigt, das leider nur die teuren Marken einen Biker halbwegs trocken halten und dabei ausreichend dünn (leicht) sind um in den Rucksack zu passen. Billige Regenkleidung ist entweder sperrig zu packen, undicht oder nicht ausreichend luftdurchlässig, so dass man in seinem eigenen Schweiß "ertrinkt".
Bei der Tourenvorbereitung darf man auch keinesfalls den Regenschutz für die Füße vergessen. Entweder sollte die Regenhose ausfalltbare überzieher für die Schuhe besitzen, oder man sollte zusätzlich wasserfeste Gamaschen dabei haben. Des Weiteren empfehlen sich regendichte überzieher für Helm und Rucksack.
Liegeradfahrende haben hier wieder ganz andere Probleme. Die Füße bleiben zwar leichter trocken weil der Regen hauptsächlich auf die Schuhsohlen trifft und nicht vom Vorderrad bespritzt werden. Auf Grund der bei einigen Liegerädern relativ tiefen Sitzposition ist aber der Körper viel stärker dem Spritzwasser ausgesetzt. Egal ob von den Vorderräder oder von rücksichtslos dicht vorbei fahrendenden Autofahrern. Dagegen helfen auch die (durchsichtigen) Schutzschilder vorne am Rad wenig. Bei mir hat sich dazu ein einfacher Regen-Poncho bewährt, in den er sich quasi so "einwickelt", dass der Fahrtwind den Poncho nicht aufblasen kann. Für die Beine ist eine normale Regenhose ausreichend.
Auch die beste Regenkleidung kann auf Dauer nicht verhindern, dass man langsam aber sicher nass wird. Entweder dringen kleinste Mengen Regenwasser durch, oder der Schweiß sammelt sich unter der Kleidung. Egal wie, feuchte Haut führt immer zum schnellen Auskühlen des Körpers. Jetzt sollte man schnellstens trockene Kleidung anziehen. Wenn dies nicht möglich ist, dann muss man versuchen durch stärke Anstrengung dem Auskühlen entgegen zu wirken! Dies schafft man aber nur, wenn man vorher ein ausreichendes Training absolviert hat. Die schlechteste Lösung ist, wenn man durchnässt auf besseres Wetter wartet, so ist eine Erkältung und das vorzeitige Ende einer mehrtägigen Tour vorprogrammiert. Nur bei einem Gewitter sollte man nicht weiterfahren! Anders wie ein Autofahrer sitzt ein Radfahrer nicht in einem Faradayischen Käfig. Ein Blitz der in der Nähe einschlägt kann ausreichen um einen Radfahrer zu töten!
Auch bei sommerlichen Temperaturen sollte man unbedingt winddichte Kleidung und Fingerhandschuhe dabei haben und sich rechtzeitig umziehen, denn auf (langen Straßen-) Downhills kühlt der Fahrtwind extrem stark aus (-> Chill Effect). Hinzu kommt, dass man zuvor meist "gut" geschwitzt hat. Dies gilt aber nicht nur für den Fahrtwind! Wer sich schweißgebadet auf z. B. einer Passhöhe im kühlenden Wind ausruht, der muss sich später nicht um gesundheitliche Konsequenzen wundern.
Arm- und Beinlinge sind nicht nur als Windschutz ideal. Beinlinge kann man im Gegensatz zu einer langen Bikehose bei Bedarf überall schnell an- und ausziehen. Beinlinge können aber ganz schön nerven, wenn sie keinen festen Halt auf den Oberschenkeln finden und deshalb ständig in die Kniekehlen rutschen. Also besser gleich eine lange eng anliegende Hose überziehen.
Für die kühle Jahreszeit empfiehlt sich mehrlagige Kleidung - das "Zwiebelschalen-Prinzip". So kann man sich flexibel anpassen und sich optimal vor dem Schwitzen oder Auskühlung schützen. Diese besteht aus Funktionsunterwäsche, einem Flies-Shirt und einer dünnen Wind-dichten Jacke. Je nach Anstrengung, Geschwindigkeit und Wetter kann man sich bei Bedarf eines Teils entledigen.
Hier ein Tipp, der für das Biken unter deutschen Wetterverhältnissen gedacht ist. Wer kennt es nicht? Das Bikeshirt und der Rucksack sind gerade frisch angezogen und schon fliegt der Schlamm wieder bis in den Kragen. Es gibt zwar Leute, die dem Glauben anhängen, dass man als Mountainbiker so etwas fatalistisch hinnehmen muss. Ich gehöre jedenfalls nicht dazu! Manchmal läßt es sich trotzdem nicht verhindern ...
Nun gibt es im Zubehörhandel tolle Schutzbleche (Dirt Boards) für Mountainbikes, aber ich frage mich, ob die Designer dieser Teile schon jemals selbst damit gefahren sind? Der Schlamm hat auf jeden Fall andere Flugbahnen, als es sich die Designer vorgestellt haben. Eigentlich könnte man sich das Geld dafür sparen.
.. eine billige, aber hoch effektive Lösung.
Gegen nasse Füße auf Grund des vom Vorderrad hochspritzenden Wassers helfen wohl nur Wasser-dichte Gamaschen ... oder für Notfälle sollte man wenigstens zwei Plastik-Einkaufstüten dabei haben. Sie reichen für eine Fahrt und können danach in der nächst besten Mülltonne entsorgt werden so dass man sich das Waschen der Gamaschen sparen kann.
Der durchschnittliche Touren-Radfahrer weiß mit dem Begriff "Protector" (= Schützer) erst einmal nichts anzufangen. Spätestens nach einem Sturz mit Hautabschürfungen oder Schlimmeren fragt er sich, wie hätte ich mich besser davor schützen können?
Protectoren gehören für "Downhiller" zur Standardausrüstung. Bei einer Alpenüberquerung auf extremen Routen sind Downhill-Abschnitte nicht selten. Für Mountainbiker sind Protectoren, welche die Knie und Schienenbeine schützen eine sinnvolle Ausrüstung. Leider hat man im Gepäck für eine Transalp kaum noch Platz dafür. Auf den steilen Downhills im Lavagestein von Teneriffa oder La Palma sind Protectoren unverzichtbar.
Wer mit dem Liegerad etwas sportlicher unterwegs ist, oder gar die Fahreigenschaften eines Trike ausreitzt, der sollte ernsthaft über Arm-Protectoren nachdenken. Auf Grund der tiefen Sitzposition sind im Fall eines Unfalls die Ellenbogen besonders gefährdet.
Die schönsten Bike-Touren im Gebirge (z.B. Transalp), oder wie zum Beispiel auf Teneriffa befinden sich (oft) oberhalb der Wolken. Die Sonne scheint hier nicht nur ständig, sondern auch gnadenlos. Sonnencreme alleine reicht nicht aus! Wer zuvor wenig Kontakt mit dem Sonnenlicht hatte, für den empfiehlt es sich während der ersten Urlaubstage mit langer Bikehose (oder Beinlingen), einem langärmeligen Bikeshirt und Handschuhen zu fahren. Dies ist zwar gelegentlich zu warm - aber ein Sonnenbrand kann das Ende einer Tour oder eines erholsamen Urlaubs bedeuten!
Für die Fahrt mit einem Liegerad kann bei starker Sonneneinstrahlung eine lange Hose empfehlenswert sein, denn hier besteht ein erhöhtes Risiko für einen Sonnenbrand auf den Beinen. Besonders die Schienenbeine sind gefährdet, weil diese die senkrecht einfallenden Sonnenstrahlen nicht gewohnt sind. Eine lange Hose muss jedoch eng anliegen damit sie nicht in die Kette gerät oder sich vom Fahrtwind aufbläst.
Eine Sonnenbrille hat zwei wichtige Funktionen zu erfüllen, das ist neben der primären Funktion als Lichtschutz auch der Schutz gegen Staub und Insekten. Eigentlich benötigt man zwei Brillen, eine "richtige" Sonnenbrille mit relativ stark getönten Gläsern und eine zweite mit eher klaren Gläsern für die Dämmerung, wenn besonders viele Insekten unterwegs sind.
Empfehlenswert ist ein Brillenband, mit dem man sich die Brille bei Nichtgebrauch einfach um den Hals hängen lassen kann. Man vermeidet so das Risiko des Verlierens und die Brille ist immer griffbereit.
Gelegentlich wünscht man sich auch einen Mundschutz gegen Insekten. Wer noch nie eine Fliege verschluckt hat, der fährt nicht wirklich mit dem Rad. Ein Horror, wenn man beim tiefen Einatmen eine Wespe erwischt ...
Fingerlose Handschuhe sind ein Kompromiss. Entweder sollte man sich lieber gleich gute Griffe ans Bike montieren oder Fingerhandschuhe verwenden um im Fall eines Sturzes auch die Finger ausreichend zu schützen. Winterhandschuhe müssen sorgfälltig ausgewählt werden. Sie sollten über eine gute Isolierung verfügen, einen guten Grip haben, nicht zum Schwitzen führen und sie dürfen die Bedienung der Schaltung nicht behindern.
Als Notlösung bei Regen haben sich Einmal-Handschuhe bewährt. Auch im Sommer kühlt der Regen die Finger stark aus, so dass das feinfühlige Bremsen schwer fallen kann. Einmal-Handschuhe nehmen kaum Platz weg und man kann sie auch bei kleinen Reparaturen unterwegs gut gebrauchen. Allerdings wird man sie kaum länger als eine halbe Stunde tragen können, weil sie vom Schwitzen innen schnell feucht werden.
Ein bequemer und passend sitzender Helm ist unverzichtbar. Das Tragen eines Helms sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Generell sollte aber jeder für sich selbst entscheiden ob er einen Helm tragen will oder nicht. Eine Helmpflicht würde nur die Akzeptanz des Radfahrens verringern. Für z.B. Teneriffa und La Palma (Spanien) gilt eine Helmpflicht.
Es ist erwiesen, dass sich für Liegeradfahrende durch das Tragen eines Helmes kein so großer Sicherheitsgewinn ergibt, weil ihre Sturzhöhe erheblich geringer ist und viel Energie durch Beine, Arme und Schultern abgefangen wird.
Discounter bieten Radhelme für 9,99 € an. So ein Helm ist ohne Zweifel besser als keiner. Man könnte sich zwar 10 dieser Billighelme anstatt eines Markenhelms leisten, was aber schon allein aus Gründen des Umweltschutzes keine gute Idee ist. Markenhelme sind zweifellos besser. Man bekommt für sie Ersatzteile. Man kann so zum Beispiel verschwitzte Polsterungen regelmäßig austauschen. Einen Helm sollte man im Laden ausprobieren, denn nur so wird man den für seine Ansprüche passenden und bequemen Helm finden. Wichtig ist, dass der Helm an die Kopfform angepasst werden kann, eine gute Durchlüftung bietet und der Verschlußmechanismus ohne Fummelei funktioniert.
Im Winter sollte eine Sturmhaube oder ein Stirnband unter den Helm passen. Für Vielfahrer lohnt sich ein Winterhelm. Gegebenfalls kann man auch einen Skihelm verwenden, sofern man darunter nicht zu sehr schwitzt (wie E-Biker). Für Fahrten im Regen empfiehlt sich ein überzug für den Helm. Solch ein überzug kann auch im Winter anstelle einer Haube verwendet werden. Die im Helm eingeschlossene Luft wirkt dabei als Wärmeisolierung.
Während des Tragens sollte das Kinnband so fest sitzen, dass sich der Helm im Fall des Falles nicht seitlich wegschieben kann. Der Verschlußmechanismus darf weder drücken noch scheuern.
Dass man mit Helm mehr schwitzt dürfte wohl keine Frage sein. Aber auf einer anstrengenden Bergstrecke fährt man eh relativ langsam, so dass man den Helm ohne Gewissenskonflickte abnehmen kann/muss (!). (Eine Helmpflicht ist deshalb kontraproduktiv für die Idee des umweltfreundlichen Verkehrs.)
Ein nur selten diskutierter Aspekt ist der vom Radlhelm durch den Fahrtwind erzeugte Lärm. Der Fahrtwind erzeugt besonders bei Helmen mit guter Lüftung ein starkes Rauschen. Man bemerkt es meist nicht sofort, aber wer sich nach längeren Touren über Ohrensausen wundert, der sollte sich seinen Helm kritischer ansehen. Man könnte einfache Lärmschutz-Ohrenstöpsel verwenden, aber die werden oft herausfallen. Wenn sich Lärm nicht vermeiden lässt, dann sollte er wenigstens angenehm sein. Eine gute Alternative sind deshalb Ohrhörer über die man sich beruhigende Musik anhört. Entgegen einem Irrglauben ist dies im öffentlichen Straßenverkehr erlaubt! Man muss lediglich in der Lage sein, das Warnsignal von Polizei- und Rettungsfahrzeugen hören zu können. (Motorradfahrer hören unter ihren Vollvesierhelmen auch nicht mehr.)
Ein am Helm montierter Scheinwerfer ist ohne Zweifel sehr praktisch und unter bestimmten Bedingungen ein enormer Sicherheitsgewinn. Das Licht ist immer dort, wo man es gerade benötigt. Derartige Scheinwerfer sind jedoch nicht als Fahrradbeleuchtungen zugelassen. Es kann aber niemand verbieten, derartige Scheinwerfer als zusätzliche Lichtquelle zu verwenden. Man müsste als Radfahrer lebensmüde sein und damit entgegen kommende Autofahrer (vorsätzlich) zu blenden. Aber gleiches Recht für alle - auch Autofahrer sind mit (serienmäßig) gnadenlos blendenden Scheinwerfern unterwegs. Mit einem Helmscheinwerfer kann man einen entgegen kommenden Autofahrer daran erinnern gefälligst abzublenden. Aber Radfahrende, die auf öffentlichen Wegen nur mit einem Helmscheinwerfer unterwegs sind, kann man als dumm einstufen. Sie gefährden nicht nur sich, weil andere Verkehrsteilnehmer die Entfernung falsch einschätzen. Der Grund: Das hohe Licht wird (bei einem flüchtigen Blick) in der Dunkelheit als ein noch weit entferntes Auto mit Fernlicht oder mit einer Straßenlampe verwechselt. Die Folge ist, dass ein Autofahrer dem Radfahrer die Vorfahrt nimmt.
Hinten in den Helm eingebaute rote Blinklichter erhöhen die Sicherheit enorm, weil Radfahrende damit leichter von Autofahrern gesehen werden.
Es gibt inzwischen viele "Outdoor" Kameras, die auf oder an den Helm montierbar sind. In Angesicht eines Bikers mit einer auf den Helm montierter Kamera muss man zwangsläufig an die blöden Teletubis (aus der Kleinkinder Fernsehserie) denken. Das Bild zeigt die diskrete Lösung. Die Fingergroße Kamera des dnt Action Recorder passt genau in einen Lüftungsschlitz des Helms wie GIRO Xen oder andere, ohne dabei auf den Kopf zu drücken. (Die Lüftungslöcher des Helms dürfen dazu keine Fliegengitter besitzen.) Für die Befestigung reicht ein einfacher Gummiring.
Das zur Kamera gehörende Aufnahmeteil (mit Bildschirm) passt entweder hinten an den Helm, in eine Shirt Tasche, an den Hosenbund oder in den Rucksack. Eine 8 GByte SD Karte reicht je nach Auflösung für 5 bis 20 Stunden. Leider ist die Qualität der Aufnahmen nicht besonders gut.
Im Handel werden spezielle Schuhe für Radfahrer angeboten. Wer auf Klickpedale schwört oder es sich leisten kann für jeden Fall die passenden Schuhe dabei zu haben, der braucht eventuell so etwas. Ich bevorzuge auf Offroad Touren bequeme Trekking Laufschuhe. Man hat hierzu auch die viel größere Auswahl. Die grobe, aber weichere Sohle steht relativ rutschfest auf den Plattformpedalen und bietet auf Schiebe- oder Tragestrecken mit glattem Untergrund einen besseren Halt. Für Fahrten mit dem Liegerad (Trike) kommen vorzugsweise nur Schuhe für Klickpedale in Frage.
Für Regen oder Winterkälte bewähren sich Gamaschen, die man sich einfach über die Schuhe zieht. Sie sind aber ungeeignet im Gelände, wenn man das Bike schieben muss. Auch können sie dazu führen, dass man erst recht nasse Füße bekommt, weil die Füße schwitzen. Sie müssen deshalb einfach an- und ausziehbar sein. Nicht vergessen sollte man eine dichte Plastiktüte um die verdreckten Gamaschen nach dem Gebrauch wieder in den Rucksack stecken zu können.
Meine Erfahrung ist, dass es nur sehr wenige universell verwendbare und praxisgerechte Pedale gibt. Entweder bieten sie bei Feuchtigkeit keinen Halt (rutschiger Kunststoff), haben schlechte Lager (knacken) oder sind unverhältnismäßig teuer. Bärentatzen und Plattformpedale mit Spikes sind auf Schiebestrecken tückisch, da man sich damit das Schienenbein blutig stoßen kann. Man liest hierzu sogar die Empfehlung, das entsprechende Pedal bei langen Schiebestrecken abzumontieren - aber wer nimmt sich schon so viel Zeit für die Schrauberei?
Klickpedale sind nach meiner Meinung beim Offroad Biken total fehl am Platz! Die verbesserte Ergonomie steht in keinem vernünftigen Verhältnis zum stark erhöhten Verletzungsrisiko. Ein unfreiwilliger Abstieg von Bike passiert immer unplanmäßig und lässt nie Zeit zum Ausklicken. Das führt fast immer zu einem Sturz mit schweren Verletzungen! Ich vergesse nie die Situation, wenn mir auf einem Singletrail ein Biker entgegen kam, so dass wir beide Absteigen mussten. Er wäre wegen seiner Klickis beinahe den Abgrund hinunter gestürzt.
Anders bei einem Trike. Hier bedeuten Klickis einen Sicherheits- und Komfortgewinn, weil damit die Füße nicht von den Pedalen fallen können, die Beine entspannt in den Pedalen hängen können und ein Trike (wegen der drei Räder) nicht umfallen kann.
Es gibt leider sehr viele Kameraden, die sich ein mehrere tausend € teures Bike, aber keine Glocke für 3 € leisten können. Es ist doch wohl zweifellos grob fahrlässig, wenn man als Radfahrer Fußgänger, Wanderer oder langsamere Radfahrer ohne Vorwarnung mi kleinem Abstand überholt! Man weiß nie, ob die eventuell im letzten Moment einen Schlenker machen. Dummerweise bricht man sich auch seine eigenen Knochen dabei. Wer dieses Teil noch nicht angeschraubt hat, sollte einmal ernsthaft darüber Nachdenken! Hier ein paar Infos zur Rechtslage. In einigen Gebieten gehört eine Klingel sogar zur Pflichtausrüstung um die Wege benutzen zu dürfen (z.B. im Val d' Uina, siehe Bild).