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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 1.09.2013
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Mehr Spaß mit 3 Rädern (10)

Das Ende meiner (alten) VIPER

broken Trike Frame

Anfang August 2013 passierte es: während der Heimfahrt übersah ich ein Schlagloch. Danach wunderte ich mich zunächst, warum die Kette so laut lief. Ich dachte mir, irgend etwas ist nicht normal und hielt an um nachzuschauen. Das Problem war schnell erkannt, die vordere Kettenführungsrolle war ganz schief. Beim genaueren Hinsehen durchzuckte mich ein Schreck: Direkt neben der Kettenführungsrolle klaffte ein Riss im Rahmen des Trike. Jetzt fiel mir auch auf, dass sich die Tretkurbel mindestens 10 cm tiefer wie normal befand.

Ich hatte noch etwa 20 km bis daheim. Bei der nächsten größeren Belastung würde der Tretkurbel-Ausleger mit Sicherheit ganz abbrechen. Also durfte ich nur ganz vorsichtig weiter fahren. Dabei kam mir mein Pedelec-Antrieb zur Hilfe. Ich musste nur kraftlos treten um dem Motor die Arbeit zu überlassen. Ich bin dann langsam aber sicher und ohne weitere Probleme bis nach Hause gekommen. Das Bild zeigt den Rahmen von unten mit der Bruchstelle.

Wie sollte es weiter gehen?

der neue verstärkte Rahmen

Während der nächsten Tage war erst einmal normales Zweiradfahren angesagt. Dabei wurde mir klar, dass ich schnellstens wieder ein Liegerad benötigte. Aber wie?

Option 1: Die Reparatur des gebrochenen Rahmen. Diese Option kam von Anfang an nicht in Frage, da der Bruch im wesentlichen auf Materialermüdung zurück zuführen war und ein weiterer Bruch früher oder später wahrscheinlich ist. Ich war innerhalb der letzten 4 Jahren mit dem Trike mindestens 30.000 km unterwegs, und das nicht nur auf ebenen Straßen.

Option 2: ein gebrauchtes Trike kaufen, möglichst wieder ein KMX damit das Zubehör, wie z.B. der Pedelec Antrieb direkt weiter verwendbar wäre. Bei eBay wurde zu der Zeit gerade ein für mich interessantes KMX Trike angeboten, jedoch zu einem Preis, der nur 200 &Euro; unter dem Neupreis lag. Es wäre für die Abholung eine 1000 km lange Autofahrt notwendig gewesen und der Verkäufer war zu keinen Zugeständnissen bereit. Der Kauf eines neuen Trikes war zweifellos die bessere Wahl, schon allein wegen des geringeren Risikos.

Option 3: ein neuer Rahmen: Bei der weiteren Suche bin ich auf TRAIX-Cycles gestoßen. Ich hatte mit diesem Händler bereits vorher schon gute Erfahrungen gemacht. Ich beschrieb ihm in einer Mail mein Problem. Wenige Tage später bekam ich vom ihm ein Super-Angebot: ein Rahmen der neusten Baureihe mit Verstärkungen (Bild), neuem Schalensitz und verbesserten Kettenführungen (Bild), zu einem Preis, bei dem ich nicht lange überlegen musste. Seine Bedingung war, dass ich ihm zur Gewährung dieses Kulanzpreises den alten Rahmen zusenden soll, ggf. auch zersägt, um Versandkosten zu sparen. Damit war klar, wie ich am schnellsten zu einem neuen Trike kam. Ich habe den alten Rahmen in Stücke zersägt und in einem handlichen Päckchen versendet.

Der Umbau

Montage des neuen Trike

Von meinem alten Trike wollte ich das Hinterrad mit dem Pedelec Antrieb, die Vorderräder, Bremsen und den Antrieb (Kurbel, Schaltung, usw.) übernehmen. Bei dieser Gelegenheit wollte ich alle Verschleißteile wie die Kugellager gegen neue ersetzen. Bereits am übernächsten Tag stand ein riesiger Pappkarton mit einem neuen Rahmen vor der Haustür. Das Bild zeigt den neuen Rahmen nach dem Einbau von Tretausleger, Sitz und Hinterrad.

Während der Demontage des alten Trike entdeckte ich an einer der Vorderradaufhängungen einen kleinen Riss in einer Schweißnaht. Also sollte ich diese auch lieber gleich durch neue ersetzen. Ein kurzer Anruf bei TRAIX-Cycles, und schon waren neue Radaufhängungen unterwegs.

Während der Montage des neuen Trike konnte ich einige Optimierungen realisieren wie z.B. eine geänderte Befestigung des Gepäckträgers (Topeak Explorer). Er ist jetzt direkt mit dem Rahmen verschraubt so dass die Schrauben besser halten (siehe die Panne während der Nord-D-Tour). Das hintere Schutzblech erhielt einen verstärkten Befestigungsbügel so dass es auf unbefestigten Wegen nicht mehr vibriert.

Die Befestigung des Umwerfers an der Tretkurbel passte nicht mehr. In Folge der geänderten Kettenführung und des vor mir verwendeten größtmöglichen Kettenrades (50 Zähne) war das Umwerferrohr zu kurz und musste verlängert werden. Wegen der geänderten Kettenführung war auch die Kette zu kürzen.

Die erste Probefahrt

das neue schwarze Trike

Genau 2 Wochen nach dem Bruch des alten Rahmens war es so weit. Es war bereits 21:30 Uhr und schon stockfinster. LED-Scheinwerfer auf den Helm montiert und auf ging es zur ersten Probefahrt. Es war ein wahrer "Night-Flight", mit 25 bis 30 km/h in lauer Sommerluft auf dem Radweg ins Nachbardorf und wieder zurück. Bereits nach wenigen 100 Metern war ich voll zufrieden. Die Fahreigenschaften des neuen Trike waren spürbar besser - trotz der alten Laufräder. Das Trike lief deutlich ruhiger und der Geradeauslauf war so stabil, dass man auch bei höheren Geschwindigkeiten lässig mit einer Hand steuern kann. Sogar der Nabenmotor des Pedelec-Antriebs war jetzt am Berg flüsterleise.

Der neue Sitz gibt deutlich mehr Seitenhalt. Um nicht zu stark am Rücken zu schwitzen war die (als Zubehör erhältliche) Klimamatte zwingend erforderlich.

Die neue Kettenführung sieht auf den ersten Blick wie eine "Billiglösung" aus. Sie ist aber effektiv besser und zuverlässiger da nur noch eine Kettenführungsrolle vorhanden ist und die langen Führungsrohre die Kette besser vor Verschmutzungen, sowie die Beine vor Kettenschmiere schützen.

Nach etwa 70 km trat die erste Panne auf: Ich hatte die Akku-Halterung vom alten Sitz (siehe "Die Zeitmaschine") direkt an den neuen umgebaut. Während der Fahrt kam der relativ schwere Akku im Schwingungen, so dass die Halterung abbrach. Ich musste die letzten Kilometer der ersten langen Tour mit dem Akku auf dem Schoß heimfahren und mir eine neue besser passende Halterung anfertigen. Die neue Akkuhalterung ist jetzt schwarz lackiert, so dass sie unter dem Sitz noch weniger sichtbar ist (Bild). Der verbesserte "Stealth Power Drive" des neuen Trike sorgt deshalb bei überholten Radfahrern für noch mehr Frust.

Fazit

Der Rahmenbruch hat sich im Nachhinein als "Glücksfall" heraus gestellt. Ich habe jetzt für etwa 500 € ein effektiv neuwertiges und viel besseres Trike. Bereit für die nächsten 30.000 Kilometer ...


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