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< D-Tour 2011 >


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15. Etappe: Regen, Donau , Hallertau, Isartal

Ich hatte mir vorgenommen, an diesem Abend wieder zu Hause zu sein - egal wie! Gemäß Navi-Berechnung waren es 'nur' noch 199 km (165 km Luftlinie) bis nach Hause. Es war mir aber klar, dass ich das schon allein aus zeitlichen Gründen nicht schaffen konnte. Also plante ich von Anfang an, die 60 km durch den Großraum München per S-Bahn zurück zulegen. Es wurde trotzdem sehr spät ...

Nittenau, Regensburg

Vom Hotel in Nittenau auf Radwegen und einer verkehrsarmen Straße bis nach Regensburg. Das Regental ist ein Geheimtipp für Radler (Bild 2). Ab der Donaubrücke in Regensburg hätte ich lieber den Donau-Radweg benutzen sollen, aber ich wollte etwas von der Regensburger Innenstadt sehen. Es war keine gute Idee, denn Kopfsteinpflaster, Einbahnstraßen und viele rote Ampeln verderben den Spaß am Radfahren. Weiter auf dem Donauradweg (Bild 3) bis Bad Abbach.

Während einer Fotopause hält ein Radfahrer neben mir an. Er meinte, gut, dass ich endlich einmal anhalte, er hätte bisher vergeblich versucht mich einzuholen. Er wollte unbedingt wissen, was da vor ihm fährt. Wir hatten uns viel zu erzählen und sind gemeinsam bis zu einem Straßencafé in Bad Abbach gefahren. Er kam aus Münster und war ebenfalls auf Deutschland-Tour, jedoch mit einem normalen Zweirad, so dass er meine Anerkennung verdient! Er wollte an dem Tag über Landshut nach München weiter fahren.

Kehlheim

Ab Bad Abbach auf der anderen Seite der Donau (Bild 4) weiter. Ab Kehlheim ist es vorbei mit dem guten Wetter. Überall in voraus blitzt und donnert es. Ich musste langsam daran denken, Regenkleidung anzuziehen und suchte eine geeignete Stelle zum Umziehen. Dabei verpasse ich den Abzweig des Radweges D11 in Richtung Mainburg / Hallertau. Ich fahre erst einmal weiter in Richtung der Kehlheimer Befreiungshalle (Bild 5), um später über eine weitere Brücke auf die andere Seite der Donau zu wechseln. Die Gewitter verschonen mich, aber alle Straßen und Wege sind nass, so dass ich reichlich mit Spritzwasser geduscht werde.

Durch die Hallertau

Laut Karte hätte ich von Kehlheim bis Abensberg auf dem Fernradweg D11 fahren können, aber ich finde keine Hinweisschilder. Erst hinter Abensberg stoße ich auf den Abens-Radweg. Dazu ein Zitat aus der Internet Seite "Bayernnetz für Radler" (www.bayerninfo.de): "Der Abens-Radweg verläuft überwiegend auf wenig befahrenen Nebenstraßen mit geringen bis mittleren Steigungen. Radlspaß zwischen Hopfenstangen und Spargelfeldern durch die Hallertau". Der Radlspaß bestand effektiv aus nicht enden wollenden Steigungen, welche stellenweise die kleinsten Gänge notwendig machten und teilweise von Hopfenbauern rücksichtslos verschlammten Straßen. Es hat mir viel "Spaß" gemacht, meine Kleidung und das Rad zu reinigen.

In Mainburg war wie so oft in den letzten Tagen die Radroute wegen einer Baustelle blockiert. Ich quäle mich mit dem Liegerad durch frisch aufgeschütteten Kies. Hinter Mainburg kann ich den weiteren Verlauf des Abens-Radweg nicht finden.

Nach vielen Auf und Ab endlich im Ampertal, doch in Inkofen verpasse ich wieder einmal den weiteren Verlauf des Abens-Radweg. Es sind Radwege nach Überall ausgeschildert, aber nicht in Richtung Langenbach oder Freising, so dass ich das Navi zur Hilfe nehmen muss. In Langenbach folge ich dummerweise wieder dem Abens-Radweg. In Schmidhausen geht es wieder einmal brutal steil hoch. Ich drehe nach 500 m um und fahre lieber auf einem guten Radweg seitlich der Straße in Richtung Marzling. Von dort erreiche ich auch viel bequemer das Isar-Ufer und den Radweg in Richtung Freising.

Das letzte Abenteuer dieser Tour

Es ist bereits nach 19 Uhr als ich am Bahnhof von Freising ankomme. Meine Spannung steigt ins unermessliche, wie schaffe ich es mit dem Liegerad auf den Bahnsteig zu kommen? Zwei Fahrstühle stellten eine beinahe unüberwindbare Hürde dar. Der erste Versuch das Liegerad vorwärts in den Fahrstuhl zu schieben misslingt. Ich bin zu langsam. Die Türen schließen sich bereits, bevor ich überhaupt das Rad hinein schieben kann. Beim zweiten Versuch ist das Liegerad zu lang für den Fahrstuhl. Ich überlege mir, dass es klappen könnte, wenn ich den Tretkurbelausleger ganz einschiebe, das Liegerad rückwärts in den Fahrstuhl schiebe und das Hinterrad in die äußerste Ecke drücke. Passt fast! Jetzt wollen die Türen noch nicht schließen, weil die Pedale die Lichtschranke blockieren. Ich muss ich die Pedale mit der Hand hoch halten damit es endlich klappt.

Jetzt genau so mit dem zweiten Fahrstuhl auf den Bahnsteig hochfahren. Irrtum! Der zweite Fahrstuhl ist spiegelverkehrt konstruiert, so dass das Rad nur um 90 Grad verdreht hinein passt.

Auf dem Bahnsteig am Automaten die richtigen Fahrkarten kaufen!? "MVV Gesamtnetz" sollte wohl nicht verkehrt sein. Zusätzlich eine Sonderfahrkarte zu 2,50 € für das Liegerad. Nach einer Viertelstunde kommt die S-Bahn. Stellplätze für Fahrräder gibt es jeweils am Anfang und am Ende eines Zuges. Ich habe meinen eigenen "Sitzplatz" dabei. Ich bleibe schon allein deswegen auf dem Trike sitzen um zu verhindern, dass es beim Anfahren und Abbremsen der S-Bahn davon rollt. Die Fahrrad-Stellplätze werden knapp, nachdem noch eine 5-köpfige Gruppe Radler einsteigt. An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön an die Radler aus München für das Foto (Bild 7).

Umsteigen in München

Während der Fahrt nach München stimmt mich das Freisinger Fahrstuhl Abenteuer bedenklich, denn ich muss in München von der S1 in die S7 umsteigen. Die freundlichen Radler geben mir den Tipp, an der Hackerbrücke umzusteigen, weil (nur) hier die S-Bahnen am gleichen Bahnsteig halten. Das Umsteigen klappte dann auch problemlos.

Wolfratshausen

Es ist bereits nach 22 Uhr und schon lange dunkel, als ich mit der S-Bahn in Wolfratshausen ankomme. Es sind noch etwa 10 km bis nach Hause. Eine Nachtfahrt hatte ich nicht eingeplant (Checkliste) und deshalb keinen richtigen Scheinwerfer dabei (aber Rücklichter und Reflektoren, Bild 7). Not macht bekanntlich erfinderisch: Mit dem Licht einer sehr schwachen Taschenlampe fahre ich ganz vorsichtig heimwärts, mehr nach Gehör als nach Sicht. Gut, dass ich den Radweg schon einige hundert mal gefahren bin und somit jedes Schlagloch und jede Kurve auswendig kannte.

... wieder daheim

Um 22:45 Uhr war ich wieder daheim.

In den Tagen nach der D-Tour musste ich mich erst einmal wieder an das Fahren mit einem normalen Fahrrad gewöhnen. Es kam mir vor wie auf einem "Hochsitz". Das Liegerad wurde mit einem fest-montierten Scheinwerfer und einem richtigen Gepäckträger ausgerüstet. Weiter zun Fazit dieser Tour.


Die Daten der 15. Etappe: 172 km (Luftlinie 97 km), etwa 490 Höhenmeter, Zeitdauer: 11:00 Std. (ohne S-Bahn).

Profil

KDR GPS Tracker Höhenprofil


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Karte

Bild 1: GPS Track (OpenStreetMap CC-by-SA 2.0)

am Regen

Bild 2: am Regen

Donau

Bild 3: Donau zwischen Regensburg und Bad Abbach

Donaubrücke

Bild 4: Donaubrücke bei Bad Abbach, eine Achterbahn?

Kehlheim

Bild 5: Kehlheim, Befreiungshalle

Hopfen

Bild 6: Hopfenanbau in der Hallertau

S-Bahn

Bild 7: mit dem Liegerad in der Münchner S-Bahn