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Alpencross 2008


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Transalp / Alpencross 2008 - 10. Etappe
über das Pfunderer Joch

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Der Weg über das Pfunderer Joch (2580 m) ist sicherlich einer der anstrengensten Abschnitte einer Alpenüberquerung. Doch das alleine sollte nicht reichen. Das Wetter war alles andere als ein Vergnügen. Es war der naßkalte Wahnsinn!

Wer diese oder eine vergleichbare Tour plant, der sollte keinesfalls mit weniger Training, schlechterer Ausrüstung oder gar bei noch schlechterem Wetter starten! Dieser Bericht soll auch nicht als Anreiz zu einem Abenteuer, sondern vielmehr als Warnung verstanden werden! Ausgerechnet an diesem Tag fanden an der Zugspitze zwei Sportler den Tod. Was zeigt, wie schnell man im Gebirge auch mitten im Sommer in Gefahr geraten kann.

Im Pfunderertal

Am Vortag war ich bereits bis Pfunders (1150 m) hinauf gefahren. In der Nacht gab es ein schweres Gewitter. Am Morgen hatte der Regen etwas nachgelassen, aber eine Wetterbesserung war nicht in Sicht. Der Start der Tour war deshalb von purem Optimismus geprägt.

Von Pfunders aus im Tal hinauf (Bild 1) bis in die Nähe von Dun. Hier darf man den Weg Nr. 17A (1550 m) zur Weitenbergalm nicht verpassen (grüne Schranke und Wegweiser, Bild 2). Wegen des Regens habe ich kaum rechts und links des Weges schauen können, und schon gar nicht auf die Karte oder auf mein GPS. So habe ich den Abzweig erst einmal übersehen.

Zur Weitenbergalm

Der Weg Nr. 17A führt nach einem kurzen Stück relativ steil oberhalb der Duner Klamm (Bild 3) hoch. Am Ende der Klamm passiert man das erste Viehgatter (ca. 1700 m). Etwa 400 m weiter ein Wegweiser zur Weitenbergalm, den man als Biker aber unbedingt ignorieren sollte, der so ausgeschilderte Pfad wird nach ein paar hundert Metern immer unpassierbarer, er ist von Rindern zertrampelt und zugewuchert. Auf dem Fahrweg kommt man schneller voran, auch wenn die Ausschilderung verunsichert.

Nach ein paar weiteren Viehgattern und Bachdurchquerungen kommt man zur Weltenbergalm (1950 m). Wegen des Dauerregens sah es hier nicht besonders einladend aus. Also weiter. Spätestens ab hier beginnt eine "Kuhfladen-Rallye". In der sumpfigen Mulde (Kreata) muss man sich rechts halten. Der weitere Wegverlauf ist an vielen Stellen nur an der Dichte der Kuhfladen und an den Wassermengen zu erkennen, die einem in den erodierten Pfaden entgegen kommt. Der Pfad ist extrem stark ausgewaschen, relativ steil und war wegen der Wassermassen kaum begehbar, ganz zu Schweigen davon, dass er mit dem Bike befahrbar war. Entgegenkommende Wanderer meinten, dass es besser sei umzukehren. Der Weg sei weiter oben unpassierbar, da ein Bach über die Ufer getreten sei. Umkehren?

Nach dieser Steigung kommt man in eine Hochebene (ca. 2270 m, Bild 5) mit einem Bach, dessen Überquerung wegen des Hochwassers wirklich eine echte Herausforderung war. Ohne Bike konnte man mit ausreichend Anlauf hinüberspringen. Aber mit Bike hatte man keine Chance! Das Durchfahren war unter diesen Bedingungen einfach nicht möglich.

Profil

Profil der 10. Etappe, über das Pfundererjoch

Ich hatte bereits 10 Minuten lang vergeblich eine geeignete Stelle gesucht, als eine Gruppe Biker in Gegenrichtung ankam. Sie reichten sich die Bikes gegenseitig herüber und halfen mir anschließend. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal dafür bedanken! Anderfalls hätte ich wohl durch das knietiefe und eiskalte Wasser waten müssen.

Zum Pfunderer Joch hinauf

Unter dem Vordach einer Hütte habe ich mir erst einmal trockene und wärmere Klamotten angezogen. Ohne ausreichende Ersatzkleidung wäre es kritisch geworden!

Nach weiteren etwa 2,5 km konnte man die Schneereste auf dem Pfunderer Joch (Bild 6) erkennen. Die letzten 200 Höhenmeter bis dort oben waren die reinste Schinderei. Der sandige Untergrund und die merklich dünnere Luft zehren gewaltig an der Kondition.

Ins Pfitschtal hinunter

Der Weg hinunter ins Pfitschtal war zum Glück etwas angenehmer. Man kann das Bike rollen lassen und muss nur an ein paar Stellen absteigen um den Bach zu queren. Besonders abenteuerlich ist die Überquerung des Großbergbaches in etwa 2180 m Höhe. Eine große Steinplatte lag hier recht wackelig auf einem dünnen Holzpfahl.

Ab der Großbergalm (1930 m) beginnt ein etwa 3 km langer relativ steiler Schotterweg, der bis nach Fußendross (1390 m) hinunter führt. Man bekommt vom Dauerbremsen fast einen Krampf in den Fingern. Man sollte (unter diesen Bedingungen) die Tour nur mit einem Bike fahren, das mit Scheibenbremsen ausgerüstet ist! Andernfalls könnte es gefährlich werden ...

Unten im Pfitschtal findet man nach etwa 2 km im Hotel Kranebitt (zwischen Kematen und Grube) eine empfehlenswerte Übernachtungsmöglichkeit.;-) Der Preis war unter Berücksichtigung der gebotenen Leistung wirklich akzeptabel. Die Sauna war das beste Mittel um mich vor gesundheitlichen Folgen dieses naßkalten Abenteuers zu schützen.

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