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Karte

Karte 6: GPS Track des 4. Tages, Nordenham bis Buxtehude
(OpenStreetMap CC-by-SA 2.0)


Warten auf die Weser-Fähre

auf der Weser-Fähre nach Bremerhaven

Monster

der Klügere macht Platz

Sandwüste

Sandpiste in der Gegend von Bremervörde

eine typische "Radroute" bei Hamburg

Nord-D-Tour 2012

Tag 4, Nordenham bis Buxtehude

Nach der späten Ankunft wurde auch die Abfahrt vom Hotel spät. Etwa ¾ 10 Uhr waren wir wieder auf Achse. Erst einmal durch Nordenham bis zur Weser-Fähre. Wegen Glasscherben auf dem Radweg fuhren wir lieber auf der Straße durch das Zentrum von Nordenham, welches einen verschlafenen Eindruck hinterließ. Die etwa 3 km lange Überfahrt bis Bremerhaven kostete pro Person (mit Rad) 3,50 € (siehe Hintergrundbild).

Papierkarten müssen her!

In Bremerhaven musste mein 2. Mitradler unbedingt ein Geschäft finden, in dem er sich eine Karte kaufen konnte. Er wollte sich wegen der Erlebnisse der Vortage nicht länger auf unsere Navis verlassen. Dabei hatten die Navis wohl die kleinste Schuld an dem Chaos! Nach dieser ebenfalls ungeplanten Stadtrundfahrt war es natürlich etwas schwieriger zu unserer geplanten Route zurück zu finden, was für ihn eine weitere Bestätigung für seine Meinung über Navis bedeutete. Ich hatte aber auch nicht den Eindruck, dass uns seine neue Karten wirklich geholfen haben ...

Man kann es nicht allen recht machen ...

Um Zeit zu sparen wollten wir nicht wie ursprünglich geplant auf dem Fernradweg D1 an der Küste entlang über Cuxhaven fahren, sondern auf kürzester Strecke bis Buxtehude. Dies würde uns etwa 30 km und 2 Stunden sparen. Hierzu gibt es aber weder einen durchgehenden Radweg noch eine direkte Straßenverbindung der man folgen könnte. Ich hatte mir deshalb kurzfristig eine neue Route im Internet von Naviki vorschlagen lassen. Sie führte als Radfahrer- Route auch durch Wälder und Felder.

Es dauerte dann auch nicht lange, bis die erste Kritik an dieser Route laut wurde. Das Fahren auf einem Radweg neben einer Straße sei die Hölle. Etwas später führte die Route über Feldwege, was dann von anderer Seite kritisiert wurde. Ich dachte mir nur: Freunde - habt ihr wirklich erwartet, dass man extra für uns Luxus- Radwege baut?

Monster-Traktor und Trennung

Nachdem wir wegen eines Monster-Traktors uns ins Gebüsch flüchten mussten (siehe Bild) hatte ich den Eindruck, dass wir auch an diesem Tag nicht wirklich vorwärts kamen und es wieder sehr spät wird. Mir reichte es!

Ich machte den Vorschlag, ob es nicht besser sei, wenn wir getrennt weiterfahren. Ich würde dann ausreichend früh im Hotel in Buxtehude ankommen und könnte die Zeit für die Planung der nächsten Etappe, sowie für die fehlende Hotelreservierung nutzen. Die zwei waren auch sofort damit einverstanden. Sie meinten: ... wir bevorzugen es, statt durch Wiesen zu rasen auch mal in einem Ort zu halten, dabei die Beine zu vertreten, ein Mittagessen ohne Hast ...

Ok, dann ist ja allen damit gedient. Ich fuhr mit meinem Tempo los. Die zwei waren bereits nach kurzer Zeit nicht mehr im Rückspiegel zu sehen. Jetzt konnte ich mir den Frust des langsamen Fahrens der letzten Tage weg strampeln.

Durch die Norddeutschen Sandwüsten

Die Strecke war jedoch viel schlimmer wie erwartet. Die Waldwege erwiesen sich in der Gegend von Mulsum als gnadenlose Sandpisten. Ich befürchtete stecken zu bleiben. Wenn, dann hätte ich umdrehen und mir eine andere Route suchen müssen. Ich war aber positiv überrascht. Ich bin kein einziges Mal wirklich stecken geblieben, obwohl das Trike schwer beladen war. Jedes mal wenn das Hinterrad im Sand durchzudrehen drohte, dann reichte es aus, einfach kurz den Motor einzuschalten und schon ging die Post wieder ab. Es hatte richtig Spaß gemacht! Es geht nichts über ein geländegängiges Liegerad.

Dabei bekam ich Mitleid mit meinen zwei "Verfolgern". Ich hatte zwar keine Ahnung, ob sie auch diese Route fahren würden. Wenn ja, dann würden sie mit den schmalen Reifen und Anhänger überhaupt keine Chance haben. Für alle Fälle warnte ich sie per SMS vor dieser Route. Sie erzählten später, dass sie nur auf Straßen gefahren sind.

Vergebliches Warten

In der Fußgängerzone von Bremervörde nutzte ich die Gelegenheit für eine Mittagspause. Es war wohl auch der einzige dazu geeignete Ort auf dieser Strecke. Ich hätte mich somit auch nicht gewundert, wenn die zwei mich jetzt hier wieder einholen würden. Aber ich wartete vergeblich. Wie sie später erzählten, hatten sie zwar auch eine ausgiebige Mittagspause in Bremervörde gemacht, aber sehr viel später.

Der weitere Verlauf der Strecke bis Buxtehude war zum Glück etwas besser. Sie stellte jedoch hohe Anforderungen an die Navigation um Umwege zu vermeiden. Ich kam um etwa ½ 18 Uhr nach über 115 km in Buxtehude an. Das Hotel konnte ich mit Hilfe des Navis schnell finden. Während des Check-In musste ich erklären, warum ich erst einmal nur alleine komme, denn es wären doch mehr Zimmer reserviert worden. Ich hoffe, die zwei anderen kommen HEUTE noch ..

Mit Hilfe der Polizei

Die zwei Mitradler kamen etwa drei Stunden später in Buxtehude an. Die Knie "schmerzten wie Feuer". Sie waren völlig entnervt, nicht nur weil sie sich gründlich verfahren hatten. Um das Hotel zu finden benötigten sie die Hilfe einer Polizeistreife. Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde war es dann auch nicht mehr möglich die für den nächsten Tag geplante Etappe zu besprechen.

Ich hatte die drei Stunden für das Duschen, ein gemütliches Abendessen und die Planung des nächsten Tages nutzen können. Die kommende Etappe sollte erheblich kürzer werden, denn zum Glück hatten wir vorher noch kein Hotel buchen können und die Route konnte abgekürzt werden, indem wir nicht über Lübeck fahren würden.

Fazit des 4. Tages

Ich war effektiv fast 7 Stunden unterwegs. Dies entsprach etwa einem Schnitt von 16,5 km/h. Die zwei Mitradler hatten nach Abzug ihrer Mittagspause fast 8 Stunden benötigt, wobei einer ihrer Rad-Computer einen Schnitt von 14,8 km/h berechnet hatte. Das war zwar besser wie am Vortag, doch die späte Ankunft am Hotel war nicht im Sinn der Planung einer gemeinsamen Tour.


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